Montag, 14. Oktober 2019

9.Oktober 2019

Mgeni fängt mich im Treppenhaus ab. Die Naima, das sei ganz eine Gute. Ich freue mich über dieses Kompliment, war ich es doch, die diese Frau hierher gebracht hat. Die offenen Wohnungen müssen regelmässig geputzt werden, täglich die Böden aufgewaschen, denn es ist sehr staubig hier. So fand ich nun doch, es sei an der Zeit, nicht mehr alles selber zu machen. Zumal ich jetzt doch sehr beschäftigt bin mit all meinen Projekten. Als Entspannung sorge ich lieber für die Pflanzen und Katzen oder mache ab und zu selber kleinere handwerkliche Arbeiten oder nähe. Da bin ich froh, jemanden zu haben, der mir das Putzen abnimmt. Weil auch Mgeni, halbtags berufstätig, mit ihren zwei kleinen Kindern und immer wechselnden Kindermädchen wirklich überlastet war, fand ich, dass wir uns eine Frau teilen sollten. Nur gibt es hier sehr viele Leute die nach Arbeit schreien, aber mit unseren Putzfrauen war ich bisher noch nie glücklich.


Für das Zitronengrass links muss ich erst noch einen Topf finden.
Naima ist ein Glücksfall und auch ein Zufall. Sie kam zu mir, als ich die Strassenkatzen fütterte, wie das viele Leute machen. Sie war mir auf Anhieb sympathisch, ich spürte auch, dass sie Katzen nicht nur duldet, sondern liebt. Ich fragte sie, ob sie in der Umgebung wohne. Nein, sie arbeite hier nur für drei Wochen in dem Hotel, das wohl nie eröffnet werden wird. Es gehört einem Reichen aus Dubai. Naima aus Tanga, ursprünglich Christin, doch mit der Heirat zum Islam konvertiert, sagt mir, dass ihr Mann kürzlich gestorben sei. Nein, Kinder hätten sie keine gehabt. Nun sei sie aber bereits seit 12 Jahren in Sansibar, hier sei nun ihr Zuhause und ihr Freundeskreis. Aber ohne Mann sei es schon nicht einfach. Ob sie denn Arbeit brauche, frage ich sie. Ja, das hier sei nur temporär. Da mir Naima intelligent und wohlerzogen vorkommt, sie spricht auch sehr gut Englisch, getraue ich mich kaum zu fragen, ob sie denn bei mir putzen würde. Sie bejaht und scheint mit den 150.- Dollar monatlich sehr zufrieden zu sein.

Vor 3 Tagen hat sie nun also ihren Job hier begonnen und wir alle sind zufrieden mit ihr. Heute Morgen hat sie mir einen Sack mit Rosenstecklingen, Zitronengras und Aloepflanzen gebracht. Für meinen Balkon, meint sie. Nein, sie habe keinen Garten, aber eine Freundin habe einen. Sie habe Pflanzen sehr gern. So fühle ich mich wieder einmal bestätigt in meiner Meinung, dass man mit Menschen, die Pflanzen und Tiere lieben, nie ganz falsch liegen kann. 

Eine internationale Gesellschaft wächst hier. Aus Samen von der Monika orange Cosmeen,  Tagetes Samen, die ich aus China mitgebracht habe, und nun noch drei sansibarische Rosenstöcke, bzw. sind das eigentlich Stecklinge, die müssen erst noch bewurzeln. In der Mitte etwas, das gekeimt ist, und das ich nicht kenne. Mal schauen, was daraus wird.



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