Dienstag, 8. Oktober 2019

30.September

Im Moment leben, dieses Gefühl befällt mich bereits wieder. Die Unfähigkeit - bei mir eher der Unwille - voraus zu sehen, der Tag ist wichtig, der Moment, jetzt. Mich treiben lassen, das passiert mir auch in der Schweiz immer häufiger. Da ich jedoch dort nicht ins System passe damit, empfinde ich es als Belastung. Hier ist das anders. Vielleicht müsste ich den Wohnort ganz wechseln - allerdings brauche ich die westliche Fähigkeit der Voraussicht jetzt gerade noch etwas. Geschäfte machen kann man nicht ohne Planung, das geht in unserer globalisierten Welt nicht mehr.


Segen der Globalisierung. Hier im Kwality Supermarket, der immer noch gleich chaotisch organisiert ist.
A propos Globalisierung. Hier heisst das utandawazi. Merkwürdig, sage ich zu dem Mann im kleinen Laden beim Markt, der mir das Wort lehrt. Dass das Swahili ein eigenes Wort für diesen Begriff habe. Man verwende doch fast überall auf der Welt das englische Wort. Offenbar ist die Globalisierung hier auch im Bewusstsein der Leute angelangt. Die ist ja noch viel drastischer eingefallen als bei uns. Während es noch vor 5 Monaten fast nur AZAM und Tanga Milchprodukte gab, finde ich nun UHT-Milch aus unterschiedlichsten Gegenden. Nebst Milch aus der Gegend vom Kilimanjaro, gibt es kenianische und südafrikanische Milch, selbst Milch aus den Philippinen und aus Deutschland. Bisher schmeckt mir die südafrikanische Milch am besten.
Die Weltbevölkerung scheint zu Milchtrinkern zu werden. - Einerseits. Doch gibt es wohl weltweit eine Überproduktion. Wie sonst könnte man hier deutsche Vollmilch für 1.50$ verkaufen?
Interessant ist übrigens, dass der Preis mit der Konkurrenz nicht gesunken ist, sondern um rund 10 Rappen angestiegen. Alle Produkte kosten genau gleich viel.

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