Montag, 14. Oktober 2019

11.Oktober

In Ermangelung von anderem Illustrationsmaterial, gibt es halt immer wieder Katzenfotos. Wobei hier? Und wer?
Am Mittag frage ich Naima, meine neue Perle, ob sie denn heute nicht beten wolle? Nein, meint sie, sie habe ihre Tage, da dürfe man das 7 Tage lang nicht und auch nicht den Koran berühren. Anschliessend rasiere und reinige man sich gründlich und dürfe dann wieder beten. Bei einer Geburt verlängere sich das ganze auf 40 Tage. Der Mann dürfe einem schon berühren, allerdings nur bis auf die Höhe des Bauchnabels hinunter, da wird Naima sehr präzis. Und ja, während der Monatsblutung und nach der Geburt, da sei der Körper geschwächt, weshalb man sehr aufpassen müsse wegen den Jin, den bösen Geistern, die dann eine leichte Beute witterten. Dagegen helfe, einen Zitronenschnitz in die Handtasche und unter das Kopfkissen zu legen.
18-jährig habe ihr Vater sie mit einem guten Freund seines Alters verheiratet, als er gespürt habe, dass er bald sterbe. Er habe seinem Freund gleichzeitig das Versprechen abgenommen, dass er auch zu den übrigen 3 Geschwistern schauen müsse und zu der Mutter. Es sei ein guter Mann gewesen, er habe ihr viel gelernt, sie in die Koranschule mitgenommen, denn ihre Mutter sei ja Christin gewesen, nur der Vater Muslim. Jetzt sei sie bald dreissig und seit 2 Jahren allein. Doch wolle sie jetzt nich pressieren, eine neue Heirat müsse gut überlegt sein. 

Ich erzähle Naima, dass ich Kupfermünzen ins Wasser von Schnittblumen gebe, damit dieses länger frisch bleibe. Sie meint, das würden die Inder hier auch machen, allerdings weil das Glück bringe. Geldsegen wohl, gegossenes Wasser.


Von Naima wird es schon noch Fotos geben, doch sie zu fragen, das wäre verfrüht. Deshalb hier Häxli, die fernsieht, bzw. mir sagt, dass sie unbedingt etwas von den Katzenwürstli dort oben haben möchte. Sie kann stundenlang so sitzen, damit ich es auch wirklich begreife. - Im oberen Bild war übrigens Rosso...

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