Samstag, 5. Oktober 2019

25.September

Heute morgen höre ich dasselbe Aluminium-Gequietsch auf der Rückseite unseres Hauses, das geht nun definitiv nicht. Ich gehe schauen und finde einen Handwerker von Sherali, der dort ein Aluminiumprofil schneidet. Sofort gehe ich in Sherali’s Büro. Sherali muss einen Schlaganfall erlitten haben, die eine Gesichtshälfte ist nur noch beschränkt beweglich. Wir sprechen über dies und das, Höflichkeiten nach 4 Monaten Abwesenheit und nein, bei ihm seien keine Handwerker einquartiert. Höchstens wenn er irgendwo etwas an seinen Liegenschaften baue, werde das Lagerhaus als Werkstatt gebraucht. Falscher Alarm also, zum Glück.


Ich erzähle dem reichen Inder Sherali, den die Leute hier nicht mögen, von meinem Vorhaben. Dass ich etwas  gegen das Abfallproblem unternehmen wolle, das sei gut. Eine NGO gründen, findet er. Drei Einheimische würde ich im Board benötigen, damit das hier akzeptiert werde, doch das Management und die Finanzen, das müsse ich schon Ausländern übergeben. Das Spannendste für mich ist, dass er meint, das Geld solle man nicht nach Sansibar bringen. Am besten nehme die NGO hier dann von der Stiftung in der Schweiz ein Darlehen auf, so könne die Regierung und all die korrupten Beamten schlechter danach greifen. Das scheint mir eine clevere Idee.

Othman hat wieder den Kiponda Lukmaan übernommen und gleicht gross investiert.
Dann gehe ich zum Kiponda Lukmaan. Ein Bambuszaun rings herum nun, Othman ist wieder im Baobab Lukmaan, das sieht wie ein Touristenrestaurant am Strand aus, Salum hat mich bereits vorgewarnt. Ganze 60’000.- Dollar Schulden gilt es abzuarbeiten im Baobab Lukmaan! Das seien die schlimmen News. Gut sei, dass sie mit einem neuen Manager aus Kenia, in den letzten 4 Monaten bereits 20’000.- davon hätten zurück bezahlen können. Schlecht wiederum, dass nun die Tochter des Besitzers des Grundes, sie lebt in England, finde, sie möchte den Platz in einem Jahr selber übernehmen. Gut  wiederum, dass der Bischof der Kirche beim ehemaligen Sklavenmarkt gleich nebenan, ihnen bereits einen neuen Platz angeboten habe, zusätzlich mit einem Vertrag über 20 Jahre. - Gerade etwas viel aufs Mal für mich.


Das Personal hat Othman bereits verdoppelt - ohne irgend ein Anzeichen von mehr Kundschaft - und meinen wunderschönen Flamboyantbaum umbaut.


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