Dienstag, 14. Juli 2020

9.Juliu 2020

Am Morgen gehen wir zuerst in eine Behörde, die NIDA heisst, sie sollen mir meine Tansanische ID-Nummer ausstellen. Ich kriege ein Formular zum ausfüllen. Damit soll ich zum Sheha, dem Quartiervorsteher, gehen, und das abstempeln lassen, auf der Bank eine Zahlung machen und dann zurück zu NIDA. Eine ID-Nummer soll man zügig erhalten, wohingegen man auf die kleine plastifizierte Karte offenbar Monate warten muss. Nicht weiter schlimm, meint man, sobald ich meine Nummer kenne, gehöre ich dazu.

Salum vor dem Gebäude, der NIDA, wo ich meine
Tansanische Identitätsnummer kriegen soll
Dann gleich nebenan ins Immigration Office, denn Salum hat es zwar geschafft, meinen „Dependants Passport“ während meiner Abwesenheit zu verlängern, doch braucht es nun noch den VISA-Stempel in meinem Pass. Das geht alles recht zügig, die Büros sind geräumiger und weniger mit Papier überfüllt als früher, Formulare werden direkt mit dem Computer ausgefüllt, die von Hand geschriebenen Mitgebrachten nachgetippt, nicht unbedingt nötig, selbst ein Programm haben sie, das Fotos  direkt aufnimmt und Fingerprints einscannt, das wirkt nun doch langsam professionell. Meine kafkaesken Erinnerungen an Büros mit verstaubten Papierstapeln bis zur Decke, dahinter kaum sichtbar die Angestellten, scheint ein Ende genommen zu haben.
Auch bezüglich Bestechung hat sich doch fühlbar etwas geändert. Haben die Angestellten früher immer von Zawadi gesprochen, von einem Geschenk - Schweizer Uhren wollte einer gar - so getraut sich niemand mehr solches zu sagen. - Magufuli hat eben trotz allem einen guten Einfluss bis hierher nach Sansibar.


Das neue Gebäude der Immigration, in dem auch ein neuer Wind weht.
Auch betreffend Gleichstellung tut sich etwas, obwohl Magufuli ausserhalb von Afrika sehr im Kreuzfeuer steht. Neu können sowohl männliche wie weibliche ausländische Angeheiratete eine Tansanische Identitätsnummer verlangen.

Rosso schreit mit seinem charakteristischen leicht rauhe Bass in der Küche, Naima muss mit Fisch nach Hause gekommen sein. Und „Muus Black Beauty,“ seit 10 Tagen ist sie bei mir, und schon derartig vertraut, so ein witziges, lebhaftes, anhängliches winziges Kätzchen, scheint bereits an seinem Ende angekommen zu sein. Seit gestern Abend will der Winzling nicht mehr fressen, ist rasch apathisch geworden, schnauft schwer, schreit viel und kläglich, was sie sonst nicht tut, hat sie Schmerzen? Helfen kann ich ihr nicht. Sie zieht sich zurück, will nicht bei mir sein, meist ein Zeichen bei Katzen, dass der Tod naht.

Muus geht es heute nicht gut.


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