Donnerstag, 14. März 2019

9.März 2019

Die romantische Seite der Bucht
Endlich schaffe ich es wieder einmal, aus der Stadt zu gehen und auf mein SUP zu steigen. Ebbe ist gegen Abend, perfekt, tagsüber ist es mir sowieso viel zu heiss. 
Wir starten nach dem Nachmittagsgebet um halb fünf, Mangwapani ist ja nur eine halbe Stunde entfernt. - Nein, meint Salum, jetzt nicht mehr. Die Hauptstrasse Richtung Norden, die erste geteerte Strasse, ist nun rund 15 Jahre alt und in einem lamentablen Zustand. Sie soll nächstens erneuert werden, kein Unterhalt, man kennt das Problem. Am wunderschön in natürlichen Wäldern gelegenen Strand des Serena Hotels von Aga Kahn dann ein Schock. Das rostende Wrack der Serengeti, eines Fährschiffes, ist gleich in der kleinen, von Felshöckern durchsetzten Sandbucht gestrandet. Das Schiff sei auf dem Meer manövrierunfähig geworden. Der Besitzer habe es darauf in die Bucht schleppen lassen. Wahrscheinlich eine persönliche Feindschaft zwischen Aga Kahn und ihm. Die Gäste seien nun weg und man versuche zu schauen, dass das Wrack weg komme, die Regierung helfe kaum. Kein Wunder, mit der hat sich Aga Kahn auch verkracht, nachdem sie der Hyatt Familie das Grundstück gleich neben dem Serena Hotel, das er ebenfalls kaufen wollte, verscherbelt hat.

Doch auf der Nordseite liegt nun  das rostende Wrack der Serengeti am Strand.
Auf der Rückfahrt bringen wir 20 kg Reis und Trinkwasser bei Salums Mutter vorbei. Sie wohnt nun mit einer der Schwestern, ich erkenne sie an ihrem Lachen - das ich beim schneiden meines Filmes x-Mal gehört habe - nicht mehr bei der Sippe in Nungwi Ndogo, sondern etwas näher an der Stadt in dem Rohbau, den der verstorbene Bruder hinterlassen hat. Man wolle ihr Schlechtes im Weiler. Salum ärgert sich darüber. Dieser Aberglaube mit Wodoo und nun wieder kein fliessendes Wasser und kein Strom, er hätte seine Mutter gerne an einem komfortableren Ort gesehen. Doch seine Mutter ist mindestens ebenso eigensinnig wie er. Und scheint auch nichts auf Komfort zu geben, hier im Haus hat es ihr nicht gefallen. - Klar, meint Salum, ein grosser Teil der Bevölkerung lebe unter Bedingen wie diesen. Zwar nur noch selten in alten Lehmhäusern, aber häufig in Rohbauten, die nie beendet wurden.

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