Sonntag, 17. März 2019

13.März 2019

Von einem herzlichen Empfang könnte man nicht gerade sprechen, doch nun weiss ich, was der Art House Club ist, eine Organisation von Expats hauptsächlich, die auch eine Kinoreihe im ZanCinema in Malindi betreiben. Ich folge der Einladung über Wanawatu, dem Expatsverband, dem man übers Internet beitreten kann. Viel Unnützes, Beachparties, Pizzaessen und weitere Geselligkeiten, doch eben auch Angebote für alte Möbel, für Häuser, Autos, Jobsucher und Leute, die eine offene Stelle anbieten, es hat also durchaus auch Nützliches dabei.

Das ZanCinema, das nicht nur wegen seinem engen langen Raum wie ein Flugzeugrumpf aussieht...


Da mich Kino interessiert, fand ich die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, die Leute kennen zu lernen. Ein grosser Teil der Anwesenden sind junge Leute, ich nehme an Volunteers, die für ein halbes Jahr oder länger hier bleiben, ein Viertel vielleicht Einheimische, oder mindestens Schwarze oder Asiaten, der Rest ältere Expats, wie die sehr Britische Lady, die beim Filmclub offenbar den Ton angibt.
Vor dem Film gibt es ein Apéro mit selber gemachten leckeren Häppchen. Den Kinosaal finde ich lustig, lang und schmal, er wirkt etwas wie ein Flugzeugrumpf, und als ich näher hinschaue, merke ich auch weshalb, es liegt nicht nur an den Dimensionen. Das Kino ist mit alten Sitzen aus einem Flugzeug möbliert. Der Film scheint mir lang, ein afrikanischer Dokumentarfilm über Frauen in Kamerun, die vor Gericht für ihre Rechte streiten. Dies in einer Gesellschaft, die traditionell vom islamischen Familienrecht geregelt wurde, was doch beachtenswert ist. Interessant ist also das Thema, doch mich interessiert vor allem zu sehen, wie Afrikaner Filme machen. Für uns Europäer hat es immer viel zu viele Protagonisten, schwierig, sich da zurecht zu finden, die Gespräche sind lang und langfädig mit vielen Wiederholungen. Das zeigt die Denk- und Lebensweise der Leute hier sehr gut. Ich frage mich, ob das wohl ist, weil es in Afrika keine schriftliche Geschichtstradition gibt. Da sind Wiederholungen wichtig, damit die Sachen auch wirklich eingebrannt bleiben. Im übrigen stelle ich fest, dass diese Gegend in Kamerun sicher noch viel ärmer ist als Sansibar, da sind wir richtig privilegiert.

Zurück zum Langfädigen und Langen. Unter den 12 programmierten Filmen hat es einen 3-stündigen Film, die meisten sind fast 2 Stunden lang. Obwohl lange nicht alles afrikanische Produktionen sind.

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