Mittwoch, 16. September 2020

7.September 2020

 Zu Fuss durch die Kleider- und Hauswarenstrasse weiter bis ins Handwerkerviertel Mlandege. Schauen was es Neues gibt. In der ersten Strasse hat sich wenig verändert. Statt viele Stoffläden gibt es nun vor allem Kleiderläden mit billigen synthetischen Waren, und Plastikhaushaltsgegenständen aus Asien. Die drei verbleibenden Schneiderläden, wo es Faden und Zubehör zu kaufen gibt, sind schwierig zu finden dazwischen, schöne Kanga- und Festlandstoffe gibt es kaum mehr. - Dann das Überqueren der 4-spurigen Hauptstrasse, an der Banken und exklusivere Läden, vor allem aber auch Läden mit Baumaterial liegen, und weiter geradeaus in die eigentliche Bauwarenstrasse. Wie viel schöner ist dieser Gang als der Gang in den Baumarkt in der Schweiz! Ein buntes Treiben, ein Gewusel, Lastwagen die mit Betonarmierungen beladen werden, Staubiger Kalk, der umgeladen wird, dazwischen verkauft jemand geröstete Maiskolben, Zuckerrohrsaft ein anderer.

Endlich der Laden, den ich eigentlich anpeile. Hier werden handgemachte Bodenmatten und Seile aus Kokosfasern und viele weitere Gebrauchsgegenstände aus natürlichen Materialien verkauft. Ich kaufe eine Bodenmatte, da profitieren auch die Leute, die die pflanzlichen Fasern hier in Sansibar ernten und flechten. Nach all dem Plastik und synthetischen Zeugs, das ich bereits als Abfall herum liegen sehe, eine wahre Wohltat. - Gegenüber hat jetzt ein zweiter Laden eröffnet mit genau demselben Angebot. Natürlich gehe ich zum Original. Denn es brauchte etwas Mut, so radikal umzustellen in einer Zeit, wo die Leute hier derartig begeistert sind von dem billigen wenig nachhaltigen Plunder. Offenbar rentiert sich das aber nun, denn sonst wäre nicht bereits ein Kopist da.

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