Dienstag, 8. September 2020

27.August 2020

Jomarie macht sich sehr Sorgen um ihre Aufenthaltsbewilligung, obwohl die erst am 10.Oktober abläuft. Ob ich ihr bis dann eine legale Anstellung verschaffen könne, bzw. die Gründung unserer Gesellschaft bis dann rechtskräftig sei? - Für mich ist das noch weit weg, da bin ich bereits ziemlich afrikanisch.

Die Südafrikanerin Jomarie steht hier - an einer Vernissage im Emerson Hotel - mir gegenüber. 
Viele Europäer glauben immer noch, dass sie für leitende Stellen hier Europäer bräuchten, denn dann hätte man erst einmal keine kulturellen Missverständnisse. Ich finde das falsch. So viel anders funktionieren mindestens weisse Afrikaner auch nicht. Jomarie ist gleichzeitig auch eine Freundin geworden. Immer am Donnerstag Abend gehen wir zusammen einen Apero trinken, für mich der einzige Alkohol in der Woche. Ich habe nie das Gefühl, dass wir anders ticken. - Einzig vielleicht eben mit ihrer Angst wegen der Aufenthaltsbewilligung. Ich müsse das verstehen. Zurück in Ihre Heimat wolle sie nicht, in Südafrika gebe es für sie keine Zukunft. Und nach Kambodscha, wo sie ebenfalls gelebt hat, weil dort ihre beiden Söhne studieren, dorthin möchte sie auch nicht zurück. Zu fremd die Mentalität, findet sie, dort fühle sie sich nicht wohl. Doch in Sansibar, oder mindestens in Tansania, da sehe sie ihre Zukunft. Freundliche Leute, schöne Insel, und nicht diese Gewalttätigkeit wie in Südafrika.

Jomarie im Mbuzi, der Strassenkatze für die sie, noch als Managerin vom Livingstone, geschaut hat. Es gab ein freudiges Wiedersehen, als sie sich - nach 5 Monaten zurück aus Südafrika - wieder getroffen haben. 

Der Preis einer Aufenthaltsbewilligung ist übrigens ein wichtiges Kriterium. Ihre Söhne seien in Thailand gewesen. Dort hätte es ihnen viel besser gefallen als in Kambodscha, ein richtiges Paradies. Doch leider sei die Aufenthaltsbewilligung dort viel zu teuer. Kambodscha sei sehr günstig und für ihre Söhne sei es dort einfach, ihr Fernstudium mit Englischunterricht selber zu finanzieren.
Eine Aufenthalts- bzw. Arbeitsbewilligung für Afrikaner ist in Tansania viel günstiger als eine für Europäer. Logisch, in Europa haben Europäer auch Vorrang.

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