Mittwoch, 23. September 2020

13.September 2020

Im Garten in Mangwapani gedeiht vieles, wieder einmal fahre ich mit Salum dort hinaus. Trocken ist es, trotz immer wieder vorkommenden kurzen Nachtregen sieht die Landschaft dürr aus. Auch Salum’s Garten ist durstig. Der Gelbwurz gedeiht gut, dazwischen versteckt verschiedene Einzelpflanzen, Gewürze, Heilpflanzen sehe ich, doch am besten wächst der Baumspinat vom Festland. Ich will diese grossen gelappten Blätter heute erstmals zu kochen versuchen. Auch die Papayas wachsen tüchtig, ich werde die ersten sicher bald essen können, hoffentlich von der Sorte, die momentan reif zu kaufen ist, denn die ist sehr aromatisch. Auch bei den Bananen sehe ich nun die Unterschiede, es gibt eine Sorte aus Moschi, die ein unvergleichliches Aroma hat. Salum hat davon drei Stöcke gesetzt. Hoffentlich ist für das ausgezeichnete Aroma nicht das Klima ausschlaggebend.

Im Loch, das vom Dusch- und Küchenwasser des Hauses gespiesen wird, wächst nun Cassava.

Salum‘s Schwester wohnt gleich neben dem Garten und profitiert auch von unserem Projekt, sie hat nun fliessendes Wasser im Haus. Weshalb sie nicht das Wässern des Gartens übernimmt, werde ich nie verstehen. Salum hingegen beklagt sich nicht. Für die Leute sei es eben schwierig etwas zuverlässig regelmässig zu machen, meint er. Deshalb kommt er alle 3 Tage her zum Wässern. - Besser am Morgen und nicht wie jetzt in der Mittagshitze, finde ich. Ja schon, meint Salum, aber ohne Sonnenschein habe es eben kein Wasser. Das werde über Nacht von den vielen Bewohnern des Hauses verbraucht. Der Mann der Schwester liegt dösend während der rund 1-stündigen Bewässerungszeremonie am einzigen bequemen Schattenplatz beim Wasserturm. Den  hätte ich selber gerne eingenommen.  Vor demjenigen unter der Kokosnusspalme warnt mich Salum, gefährlich, Kokosnussschlag. Salum beklagt sich auch über diesen Untätigen nicht, er helfe ihm manchmal etwas. - Für so viel Verständnis fehlt mir wohl einfach der kulturelle Hintergrund. Oder die islamische Gelassenheit, die Salum angeboren zu sein scheint.


Eine normale Küche auf dem Land. Was wohl bei uns der Sozialdienst dazu sagen würde?


Doch vielleicht - das hingegen verstehe ich gut - geniesst Salum es auch ganz einfach, zwischendurch weg von der Stadt und den Leuten zu sein, die alle immer etwas von ihm wollen. Genauso wie es für mich erholsam ist, ein paar Stunden ohne all meine Katzen zu sein, die immer nach Zuwendung und Futter verlangen. Ich kann sowieso nicht allen gerecht werden, was oft bedrückend ist.


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An der Hauptstrasse beim beständig wachsenden Weiler hat nun eine junge Frau ein Lädeli aufgemacht
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Ein junger Mann auf der anderen Strassenseite ein kleines Restaurant. Ein Zeichen das die Bevölkerung wächst - aber auch, dass die Jungen hier offenbar wieder eine Zukunft sehen.



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