Dienstag, 30. Januar 2018

2018.01.20, Sansibar

Mit Muhammad diskutiere ich darüber, dass es einerseits eine ganze Generation Sansibaris gibt, die herumhängt und nichts zu tun hat. Andererseits klagen wir beide, dass es praktisch ein Ding der Unmöglichkeit ist, gute Handwerker zu finden. Auch seine Baustelle kommt immer ins Stocken, ohne beständiges Herumtelefonieren und betteln kriegt man diese Leute fast nicht ins Haus. Viele junge arbeitslose Sansibaris und gleichzeitig unendlich viel Arbeit, die getan werden müsste. Angebot und Nachfrage stimmen überhaupt nicht überein. In den letzten 20 Jahren wurde eine Generation Sansibaris vollkommen falsch ausgebildet. Alle wollen nun in Büros arbeiten, obwohl lange nicht alle dazu fähig sind und es wenige Stellen hat. Das Handwerk hingegen ist sehr schlecht angesehen, praktisch alle Bauleute kommen vom Festland und im Tourismus ist das in vermindertem Masse ebenso. Die Mentalität dieser Leute kann man nicht mehr verändern. Die hängen nun herum, versuchen den Touristen Dienste und Souvenirs anzuhängen, „handeln“ würden sie das nennen als Job, überleben ich, zusätzlich haben sie viel zu viel Zeit und kommen auf dumme Gedanken. Man müsste ganz dringend mit einem neuen Bildungssystem anfangen, denn die Früchte solcher Arbeit lassen auf sich warten, erst eine nächste Generation wird davon profitieren.


Im Kiponda Lukmaan hat es im Moment nur Salontischchen, an denen zu essen ist eine Zumutung. Demonstrativ lasse ich mich auf einem Serviertablett essend fotografieren. Die Handwerker fehlen, die wenigen Guten, die für uns Tische und Stühle machen, haben viel zu viel zu tun.


2018.01.19, Sansibar

Eben telefoniert mir Subeti, der Nigerianer. Ich habe ihm den Auftrag gegeben, den Siri zu suchen. Ich solle nicht mehr nach ihm suchen, er habe ihn gefunden. Der sei leider tot und eben von der Municipaity weggebracht worden, man habe ihm gesagt, er dürfe ihn nicht nehmen. Subeti meint, er sei krank, Malaria. Ich sage ihm, dass er mir später, wenn er wieder gesund sei, erzählen solle, wo genau er ihn gefunden habe und weshalb er so sicher sei. - Natürlich habe ich nun gleichzeitig ein schlechtes Gewissen. Ich hätte rascher und intensiver nach ihm suchen sollen, vielleicht hätte man ihn dann noch retten können. Hier gibt es sehr viele Strassenkatzen, die meisten sind erwachsen und leben in Gruppen, was für das Überleben wichtig zu sein scheint. Für halbwüchsige oder kleine Kätzchen ist es nicht einfach, da aufgenommen zu werden, die sieht man oft tot herum liegen, nachdem man sie nächtelang jammern hörte. Ich muss mit Dr.Rhama, dem Tierarzt wieder anfangen, diese riesige Überproduktion von Jungtieren zu stoppen. Ohne Kastration der Strassenkatzen hört dieses Elend nie auf. Einer Organisation, die das von 2002 bis 2005 gemacht hat, ist leider das Geld ausgegangen.

Siri scheint seine Gassenzeit nicht überlebt zu haben.

2018.01.17, Sansibar

Mückenvergiftungsaktion in unserem Quartier

Es hat im Moment sehr viele Mücken und die sind tags und nachts extrem angriffig, eigentlich ganz ungewohnt für diese windige Jahreszeit. Gestern im Lukmaan haben wir in der Abenddämmerung einen Brummton gehört und Insektengift gerochen und gedacht, neuerdings würden sie wohl dieses Mittel aus der Luft verbreiten, das seien Drohnen. Heute nun habe ich den Lärm vom TeaHouse oben wieder gehört und das Gift gerochen und wollte so die Drohne endlich sehen. Was ich aber sah, war ein Mann, eingepackt wie ein Marsmensch mit Gasmaske, der mit dieser dröhnenden Pumpe durch die Gassen und mitten durch die Fussball spielenden Kinder lief. Die waren vollkommen ungeschützt und kapierten auch nichts, manche rannten hinter dem merkwürdigen Mann mit der lauten Maschine her, der eine sichtbare Wolke in den Gassen hinterliess. So ganz gesund kann das ja nicht sein.

Samstagabend in der Nähe der Forodhani Gardens,  eine sehr belebte Zeit in der Gegend.  Mir scheint, nicht einmal alle Touristen, die in Restaurants sitzen, begreifen was passiert, als sie samt ihrem Essen plötzlich in eine Rauchwolke gehüllt sind.
Ich fragte später Mgeni, ob sie denn davon gewusst habe? Sie meint ja, der Salum habe ihr von dem Vorfall im Lukmaan erzählt. Keine offizielle Information darüber? Doch, ein Kollege habe gewusst, dass man das im Moment in der Altstadt mache. - Ich stelle mir vor, wie solch eine Aktion in der Schweiz ankäme. Das gäbe sicherlich einen Riesenprotest. Doch hier schaut man nicht einmal dafür, dass die kleinen Kinder nicht nichts ahnend freudig hinter dem Mann her rennen.

Freitag, 26. Januar 2018

2018.01.14, Sansibar

Mit Problemen hört es nie auf, hier gibt es immer etwas zu Flicken, etwas zu Organisieren und selbst, wenn man das Gefühl hat, etwas getan zu haben, bleibt, scheint es, mindestens gleich viel zu tun. Das ist wohl das Geheimnis dieser Stadt. Ebenso schnell, wie etwas neu entsteht - neue Läden auch diesmal wieder, neue Hotels, die Leute sind so optimistisch, Liegenschaften, die renoviert werden, was sehr positiv ist - vergeht es auch wieder, und der Zerfall der Altstadt hält immer schön Schritt mit den Erneuerungen. Wohl deshalb, habe ich jedes Mal wieder das Gefühl, dass die Leute dem Schicksal ergeben herum sitzen, erst gar nicht anfangen zu tun und trotzdem, auf eine unerklärliche Art und Weise immer überleben, selbst wenn das wider alle Vernunft ist, selbst wenn ich nicht verstehe, wie das mit den Finanzen aufgehen kann.

Gestern Abend bin ich zum ersten Mal wieder in die Forodhani Gardens gegangen, mit meiner schlecht ausgeheilten Grippe lag ich erst ein paar Tage flach. Was mich vor allem beunruhigt, ist die Tatsache, dass mich alle Essensgerüche anwidern, am besten gehen noch Früchte und Jogurt. Aber wieder einmal so richtig Appetit auf Essen zu haben, das wäre etwas Wunderschönes. Gestern Abend also ging ich in die Forodhani Gardens und habe ein „Urojo“ gegessen, eine scharf-säuerlich schmeckende Suppe mit Falafel, gekochten Eiern, Fleischstücken, gerösteten Zwiebeln, weiteren undefinierbaren Sachen und auch rohem Grünzeug. Geschmeckt hat es mir nicht, obwohl die Frau das gut machte wie immer. Endlich sah ich auch wieder einmal „den Nigerianer“, einen Rasta von undefinierbarem Alter, sicherlich nicht mehr jung, ich habe ihn vor meiner Abreise vor Weihnachten während Wochen vergeblich gesucht. Er überlebt seit gut 10 Jahren hier in Sansibar mehr schlecht als recht, macht Schmuckstücke und verkauft sie an Touristen. Er erzählt mir, er sei wieder einmal von der Immigration aufgehalten und ins Gefängnis gesteckt worden, zur Revolutionsfeier habe man ihn zusammen mit anderen Gefangenen frei gelassen. Im Gefängnis habe es Afrikaner aus verschiedenen Ländern, Ugander, Ruander und weitere, die illegal auf der Insel seien und immer wieder ins Gefängnis gesteckt würden. Er kenne nun den „Immigration Officer“, mit dem könne man sprechen. Wenn man ihm jeden Monat sein Schmiergeld abliefere, dann werde man in Ruhe gelassen. November und anfangs Dezember seien jedoch schlechte Monate, wenige Touristen, da habe er nicht bezahlen können.
Die meisten Häftlinge seinen wegen Drogen im Gefängnis. Sansibar sei ein wichtiger Umschlagplatz für alle Arten von Drogen, auch konsumiert würde viel, vor allem in den Vororten seien die Süchtigen. Die Drogenhändler würden ebenfalls in Ruhe gelassen, wenn sie genug Schmiergeld bezahlen könnten. Sogar im Gefängnis gäbe es Drogenhändler. Die wollten gar nicht hinaus, denn das Geschäft dort sei sehr gut. Natürlich alles mit dem Wissen und der Unterstützung, bzw. den notwendigen Abgaben an die Wärter. Mit Geld könne man im Gefängnis sehr gut leben, da kriege man alles. Und zwischendurch sage man, man sei krank, dann werde man ins Spital gebracht, gehe nach Hause zu seiner Frau und kehre dann nach drei Tagen ins Spital zurück, von wo man wieder ins Gefängnis gebracht werde. Alles mit dem Wissen der Angestellten. Und mit Geld. - Ihm mache die Entwicklung auf der Insel in den letzten 10 Jahren Angst, meint der Nigerianer, viele junge Leute ohne Arbeit, viele Süchtige, das könne nicht gut kommen. Hat nicht Muhammad in einem unserer letzten Gespräche etwas ganz Ähnliches erzählt? Immer mehr junge Arbeitslose. Vorläufig gehe das gut, die meisten Familien hätten noch genügend Geld, so dass man mit diesen Jungen ohne Perspektiven leben könne. Doch bald einmal wären all diese schlecht ausgebildeten Sansibari, die nun von gut ausgebildeten Leuten vom Festland und anderswo verdrängt würden, ein Problem für den sozialen Frieden. Schnell komme da Missgunst auf.

Das Essen im Gefängnis sei schlecht, sagt der Nigerianer, eine Mahlzeit pro Tag und man müsse hart arbeiten. Über die Behandlung hingegen beklagt er sich nicht. Ich erfahre, dass er Subeti heisst und 44 Jahre alt ist, ich hätte ihn älter geschätzt. Erstaunlich, sage ich ihm, bei uns würden die Gefangenen nicht zum Arbeiten gezwungen, die würden sich eher zu Tode langweilen. Doch eigentlich erstaunt mich nicht, dass hier in Sansibar - wo das Arbeiten die schlimmste Strafe zu sein scheint - Häftlinge zu Arbeitseinsätzen verknurrt werden. Vielleicht braucht es deshalb in den Gefängnissen immer genügend Insassen.

Der Nigerianer lebt auf der Gasse. Am Strand, in der Nähe vom Livingstone Restaurant übernachte er, dem Restaurant, das einem der Präsidentensöhne gehört. Was er dort des nachts sehe, da mische er sich gar nicht ein. Am Strand neben dem Livingstone sind früher die kleinen, flachen Fährschiffe mit Waren gelandet, bis dass eines, überladen mit Menschen, was eigentlich verboten war, gekentert ist, viele Tote, anschliessend wurde das verboten. Doch auch jetzt kämen des nachts Schiffe, erzählt mir Subeti. Mitten in der Nacht würden Benzinfässer ausgeladen. Die verschwänden direkt in den Kofferräumen von wartenden Autos, der Preis sei viel billiger als normal. Da tue er so, als sähe er nichts, alles andere wäre nicht klug.

2018.01.13, Sansibar

ein misstrauischer Überlebenskandidat

Das mit dem Vertrauen und dem Loslassen. Ich denke, das muss Eltern ebenso ergehen. Vertrauen haben, dass es gut geht, im Fall von Jojo, dass er wieder zurück kommt, dass ihm nichts passiert, einsperren bringt nichts. Nicht ganz einfach, muss ich zugeben, da Jojo derartig an die Menschen gebunden ist. - Ich denke nicht mehr, dass er den Siri wirklich vermisst. Zweimal sind winzige Kätzchen, so klein wie er zu Beginn und wirklich zu jung um von der Mutter verlassen zu werden, jammernd zu mir hinauf gekommen. Doch Jojo hat sich mässig für sie interessiert, das eine habe ich aus einem Versteck unten im Haus hervor geholt, denn ich konnte sein Jammern nicht mehr ertragen. Es hat gebissen und gekratzt und mich angefaucht, ein richtiges kleines Ungeheuer, Jojo hatte Angst vor ihm. Ich habe es zwei Tage gefüttert, dann ist es verschwunden, als ich die Türe offen liess und ich war froh, denn die Gäste sind gekommen, da war dieses kleine spuckende Untier nicht praktisch. Obwohl es sich hier wenigstens ruhig verhielt. Zwei junge klagende Kätzchen also im Erdgeschoss. Letzte Nacht war es dann plötzlich ruhig. Nein, die Kätzchen seien nicht mehr im Erdgeschoss, meinte Salum. Ich nehme an, er hat einen der Handwerker beauftragt, die beiden weg zu bringen. Das Spiel, das sich hier täglich überall wiederholt.
Jojo  bei unserer 1.Begegnung vor gut 3 Monaten. Ich konnte seinem Werben nicht widerstehen.
Als sich Jojo vor rund 3 Monaten auf meinen Fuss legte, ist etwas Merkwürdiges passiert. Als ich ihn hochhob, spürte ich sofort, dass mich dies noch längere Zeit beschäftigen würde, das ist schwer zu erklären. Ein ähnliches Gefühl wie damals, als mir der Sere am Telefon sagte, er habe einen Hund aus dem Tierheim geholt. Freude - aber auch Angst. Ich glaube, ich habe immer Angst gekriegt, wenn ich mich zu stark geliebt fühlte. Das gibt mir ein Gefühl der Einengung, der Unfreiheit auch. Eine Verantwortung, die ich nicht tragen möchte, aber da kann man nun nichts mehr machen. Jojo schient immer noch das Gefühl zu haben, dass ich seine Mutter sei, denn immer wieder säugt er in einer Art Ritual an mir. Meine Kleider werden dabei ganz nass, denn er steckt einen Zipfel Stoff ins Maul. Mit den beiden Vorderpfoten bearbeitet er rhythmisch meinen Bauch und schnurrt dazu überglücklich. Dass es nichts zu trinken gibt, weiss er schon lange, aber ihm scheint das trotzdem gut zu tun. Ich habe das auch schon bei älteren Kätzchen gesehen, die noch von ihrer Mutter betreut werden, manche Muttertiere kümmern sich ja sehr lange um ihren Nachwuchs. Das sind auch die einzigen, die hier eine Überlebenschance haben.

Jojo heute

Doch eigentlich ist Jojo allgemein ein sehr freundlicher und anhänglicher Bursche, freudig begrüsst er auch Salum und streicht ihm um die Beine und bereits hat er meine Schweizer Gäste ins Herz geschlossen - die Wohnung war ja für dieses Wochenende vermietet. Zum Glück sind sie nur zu dritt und fanden es kein Problem, dass ich im kleinen Häuschen wohnen bleibe. - Fast war ich gestern sogar etwas beleidigt. Fand, dass diese Katze wohl mit irgend welchen Leuten glücklich sein könnte, deswegen hätte ich doch nicht extra zurück reisen müssen. Und bin dann am Abend lange ausgegangen. Doch als ich zurück kam, da wartete der Jojo auf mich. Jetzt meistens oben im Treppenhaus auf dem Sims, denn nun weiss er, wie er die Wohnung verlassen kann.


2018.01.12, Sansibar

Jojo, der Tomantendieb. Er frisst die winzigen Datteltomaten aus Schweizer Samen nicht, findet es jedoch lustig, damit Fussball zu spielen. Vorsichtig trägt er sie im Maul bis zum Abschusspunkt.



Ich schlafe bereits, unruhig, der Husten plagt mich immer noch stark, als plötzlich ein wahnsinniges Getöse ertönt, laute Böllerschüsse. Wage kommt mir in den Sinn, dass irgend einmal im Januar hier Revolutionstag ist, niemand hat mich vorgewarnt. Der wiedergefundene Jojo, er schläft auf meinem Bett, kriegt eine Panik, rast davon, bevor ich ihn festhalten kann, verschwindet durch den Balkondurchgang ins Treppenhaus und anschliessend von dort ins Dach hinein, ich bin zu spät. Dies muss damals der Fluchtweg gewesen sein, auf dem die beiden Kätzchen verschwunden sind, schon vorher habe ich sie dort hinein kriechen sehen und erst gestern ist aus diesem Spalt ein winziges Kätzchen aufgetaucht. Bereits denke ich, zwei Tage, nachdem wir uns wieder gefunden haben, verschwindet der Jojo nun wohl definitiv, bin verzweifelt und rufe. Die Schüsse sind extrem laut, Kanonenschüsse vor der Polizeistation und die ist nah, das tönt wie Krieg, nicht das erste Mal, dass ich davon aus dem Schlaf geschreckt werde. Als das Getöse langsam abnimmt, stehe ich immer noch verzweifelt rufend im Treppenhaus, als Jojo aus dem Dach heraus kriecht. Zurück. Zum Glück.

2018.01.10, Sansibar


Mein Leben ist voller Überraschungen. Doch das war nun gerade etwas viel, zumal ich nach Neujahr auch noch eine schlimme Grippe kriegte. Und mitten hinein die Nachricht, dass Jojo und Siri bereits in der zweiten Nacht nach meiner Abreise verschwunden seien. Mit Fieber habe ich mein Ticket gekauft und bin dann am Samstag noch rasch zur Ärztin. Die hat mir genügend Medikamente verschrieben und mich für reisefähig erklärt, das war beruhigend.

Nach einem extrem anstrengenden Flug bin ich am Dienstag morgen früh hier angekommen, habe ein paar Stunden geschlafen und dann sind wir bereits auf die Suche gegangen. Einer unserer Handwerker - die waren alle eingespannt - hat von einem Nachbarn erfahren, dass er solch ein rotes Kätzchen in die Vororte in der Nähe des Flughafens gebracht habe. Das habe genervt, sei ins Haus gekommen, er habe Angst gehabt, das kehre zurück, wenn er es nicht weit genug weg bringe. So sind wir Richtung Flughafen gefahren und haben bei dem Laden, den der Mann angegeben hat, angehalten. Es war ein trister Morgen, so wie ich Sansibar kaum kenne, insbesondere nicht im Januar, eher kühl, windig mit schwerem schwarzem Himmel. Ebenso deprimierend wie in der Schweiz, nur weniger kalt. Beim ersten Lädelchen, wo Leute herum gestanden sind, habe ich mein Plakat mit den Fotos und der Telefonnummer - ich habe einen Finderlohn versprochen - gezeigt und gebeten, das Plakat aufzuhängen. Bereits beim 4 Laden, etwa 200m von der ursprünglichen Stelle entfernt, hat ein junger Mann das Plakat genommen und ist im Haus verschwunden. Eine Frau mit dem Jojo in der Hand ist aufgetaucht. Erst war ich nicht sicher, ob er es war, denn er blickte sehr apathisch drein, aber der Bauch mit den roten Punkten......, da hat er mich auch schon erkannt. Diese Freude, das habe ich noch nie erlebt, der ist fast in mich hinein gekrochen. Wir haben anschliessend einen der Handwerker, der auch im Quartier auf der Suche war, eingesammelt und de  r Gruppe Buben, die ihm dabei half, etwas Geld gegeben und sind nach Hause gefahren, denn der Siri, den habe man nicht ausgesetzt, der war auch zu scheu und liess sich kaum fangen.


JoJo ist in dem Monat als ich weg war gewachsen und die Augenfarbe hat sich
zu Bernsteingrün gewandelt, seine Stimme ist etwas männlicher geworden.
Nun warte ich hier, bis der Kleine gross genug ist, damit er einen Chip eingepflanzt haben kann und gegen Tollwut geimpft ist. Anschliessend müssen wir warten, bis sich Antikörper gebildet haben, die man nachweisen kann. Wo ich einen Tierarzt finde, der das alles machen kann, weiss ich noch nicht, doch ich werde Jojo nicht mehr alleine hier lassen. Dass Katzen vor allem an Orte fixiert sind und ans Futter, das habe ich vorher geglaubt, ich denke, der würde mir überall hin folgen.