Samstag, 26. September 2020

19.September 2020


Bei meinem Lädelibesitzer Mishmish, er ist mit einer Regierungsbeamten verheiratet, sehe ich die ersten  Wahlplakate der Regierung.

In den Forodhani Gardens

An einem Regierungsgebäude.

An der Palmen-Strandavenue

Hier wurde ein Plakat der CCM,  der Regierungspartei, weggekratzt.

Das erste Plakat der CUF, der sansibarischen Oppositionspartei, sehe ich an der Wand unseres Nachbarhauses, dem Haus des Doktors.

5 weitere waren an der anderen Seite unseres Hauses aufgehängt. Bereits am nächsten Morgen waren sie weggekratzt. Purer Vandalismus?

Im Jo's Corner, dem traditionellen Treffpunkt der Opposition, sehe ich ein violettes Plakat. Offenbar eine neue Oppositionspartei.


In einem Monat sind Wahlen. Erdrückend die Mehrheit der Plakate für die Regierungspartei. Und statt die CUF, finde ich nun eine ACT im Jo’s Corner, dem Treffpunkt der Opposition. Salum klärt mich auf. Letztes Mal, nach den Wahlen, sei aufgeflogen, dass ein wichtiger Kandidat der  CUF, der traditionellen Oppositionspartei, sich von der CCM habe bestechen lassen und gewechselt habe. Das habe der Opposition natürlich all ihre Glaubwürdigkeit genommen, die sei am Ende. Nun habe es eine neue Partei gegeben, eine weitere Minderung der Kräfte.


Im Mainland dafür gäbe es eine neue Oppositionspartei, deren Kandidat von 16 Schüssen der Regierung durchlöchert worden sei - nehme man an, denn nach den Tätern sei nie gesucht worden. Doch habe er überlebt, er sei in Belgien gesund gepflegt worden. Und - was niemand erwartet habe - sei zurück gekehrt um weiter zu kämpfen. Der habe auf dem Festland nun in vielen Gegenden bereits mehr als 50% der Wähler erreicht, Magufuli fürchte sich.


Das ist natürlich einerseits eine tolle Story, ein Unsterblicher kehrt zurück. Doch andererseits hat Magufuli auch vieles falsch gemacht. Nicht nur wurden Oppositionelle beseitigt, auch begann er mit Regierungsgeld selbstmächtig Flugzeuge zu kaufen und hat einen internationalen Flughafen in seinem Heimatgebiet Mwanza - weit weg von Tourismus- oder Industriezentren - einen Internationalen Flughafen erbauen lassen. Das alles sei nun ausgekommen. Zusammen mit der Tatsache, dass die Leute unter den neu richtig eingezogenen, aber sehr hohen Steuern ächzen, war das wohl doch etwas viel.





Keine Kommentare: