In Marsa
Alam hat Mohammed ein Hotelzimmer in einem Ressort für mich gebucht, ich möchte
am letzten Tag vom Hotelzimmer aus direkt an ein Korallenriff gelangen. Die
Hotelanlage ist neu, der Garten erst am entstehen, das ganze relativ klein,
mein Zimmer durchaus okay. Von der
grossen Terrasse sehe ich direkt auf das geschwungene Schwimmbad, dahinter als
schmaler Streifen das Meer. Ich werde mit „Ciao“ begrüsst, die Gäste sind hier
ausschliesslich Italiener, ein Blatt mit Essenszeiten wird mir in die Hand
gedrückt. Einerseits die ägyptischen Zeiten - die sind früh - andererseits
etwas, das sie „Marevero Time“ nennen, eine Stunde später, und damit Sommerzeit
in Europa. Auf dass sich die Gäste ja nicht umgewöhnen müssen in ihren Ferien.
Ich nehme an, im italienischen „all inclusive Packet“ ist selbst die Flugzeit
in „Marvero“ angegeben, ein durchschnittlicher Gast merkt wohl nicht einmal,
das Ägypten eigentlich anderes tickt. Ausser dass die Gäste ihre Uhren nicht
umstellen müssen, hat dies den Vorteil, dass die Sonne nicht vor fünf Uhr
morgens aufgeht sondern erst um sechs und nicht vor sechs Uhr untergeht,
sondern erst um sieben. Das passt uns Europäern doch viel besser.
Ich gehe
den Strand entlang auf die Suche nach einem Korallenriff. Das gibt es hier
nicht, gut einen Kilometer wate ich durch das Wasser, an einem weiteren
Hotelkomplex vorbei, drei Hotels, ein gemeinsamer riesiger mit Italienern
gefüllter Strand, dicht and dicht gepackt liegt man da. Die Bambinis spielen im
Sand, graben die Quallen mit ihren violetten Gedärmen in künstliche Seen,
offensichtlich wissen sie noch nicht, was die Jungen in Al-Quseir wussten. Die
haben die Quallen mit einem Stein auf der Ufermauer zerschlagen, eine Art
violette, stark färbende Tinte floss aus den Tieren heraus und hat das Meer
pink eingefärbt. Auf meine Frage, warum sie dies täten, wussten sie keine
Antwort. Meinten hingegen „I love you“. Auch dies bringt der Tourismus mit
sich.
Korallen also keine, einfach ein Sandstrand, sauberes Wasser und Sonne. Das offensichtlich reicht den Touristen hier. Deswegen sitzen sie 4 Stunden in ein Flugzeug. Ich werde nie verstehen, weshalb gerade die Italiener, die selber wirklich genug Strände haben, rings um den Globus dasselbe suchen.
Korallen also keine, einfach ein Sandstrand, sauberes Wasser und Sonne. Das offensichtlich reicht den Touristen hier. Deswegen sitzen sie 4 Stunden in ein Flugzeug. Ich werde nie verstehen, weshalb gerade die Italiener, die selber wirklich genug Strände haben, rings um den Globus dasselbe suchen.
Ein brauner Morgen erwacht, immer noch stürmischer Wind, der Himmel farblos düster, wie von Nebel verhangen, hoffentlich wird mein Flug deshalb nicht abgesagt. Hier möchte ich auch ohne Sandsturm nicht länger bleiben.
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