Den Ausgang
zum Dorf? Erst versteht der Mann an der Rezeption mich gar nicht. Dann meint
er, den Gang entlang zur Rückseite, dann zum kleinen grünen Tor. Ein Wachmann
öffnet mir. Schon bin ich auf einem Trampelpfad entlang des Nils, übersäht mit
Ziegen- und Schafskot. Offensichtlich kein häufig begangener Weg. Ich gelange
in ein erstes Nubisches Dorf, ein richtiges nun - nehme ich an - kaum mehr
Häuser im traditionellen Stil. Dafür sind die Bewohner keine
Touristenattraktion und empfangen mich eher feindlich. Um halb sieben
frühmorgens treffe ich die kleinen Schüler in beigen Schuluniformen, ein paar
wenige Frauen und viele Schafe, ein paar Ziegen auch, Männer nur wenige. Vom
einen Dorf führt ein von Lehmziegelmauern gesäumter Weg zum nächsten.
Beschattet von riesigen Mangobäumen. Nach dem zweiten Dorf kommt „Abu“, die ursprüngliche Siedlung hier,
bereits um 3000 v.Chr. bewohnt. Schicht um Schicht, ein Tempel über dem
anderen, wird nun ausgegraben, sichtbar sind vor allem die Lehmmauerreste der
römischen Zeit, die Pharaonischen Tempel sind schlecht erhalten. Spuren von
Koptischer und Jüdischer Besiedlung auch. Ganz offensichtlich ein kaum
besuchter Ort. Ein selbsternannter Tempelwächter knöpft mir 50 Pfund ab.
Sonntag, 22. April 2012
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