Sonntag, 22. April 2012

Assuan, den 17. April 2012










Den Ausgang zum Dorf? Erst versteht der Mann an der Rezeption mich gar nicht. Dann meint er, den Gang entlang zur Rückseite, dann zum kleinen grünen Tor. Ein Wachmann öffnet mir. Schon bin ich auf einem Trampelpfad entlang des Nils, übersäht mit Ziegen- und Schafskot. Offensichtlich kein häufig begangener Weg. Ich gelange in ein erstes Nubisches Dorf, ein richtiges nun - nehme ich an - kaum mehr Häuser im traditionellen Stil. Dafür sind die Bewohner keine Touristenattraktion und empfangen mich eher feindlich. Um halb sieben frühmorgens treffe ich die kleinen Schüler in beigen Schuluniformen, ein paar wenige Frauen und viele Schafe, ein paar Ziegen auch, Männer nur wenige. Vom einen Dorf führt ein von Lehmziegelmauern gesäumter Weg zum nächsten. Beschattet von riesigen Mangobäumen. Nach dem zweiten Dorf kommt  „Abu“, die ursprüngliche Siedlung hier, bereits um 3000 v.Chr. bewohnt. Schicht um Schicht, ein Tempel über dem anderen, wird nun ausgegraben, sichtbar sind vor allem die Lehmmauerreste der römischen Zeit, die Pharaonischen Tempel sind schlecht erhalten. Spuren von Koptischer und Jüdischer Besiedlung auch. Ganz offensichtlich ein kaum besuchter Ort. Ein selbsternannter Tempelwächter knöpft mir 50 Pfund ab.

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