Es ist nicht einfach, Einheimische, die ihre kranken und verletzten Tiere zahlreich in die Klinik bringen, dazu zu bewegen, dafür auch etwas zu bezahlen. So bleibt es meistens bei donations, die in ihrer Höhe nicht kostendeckend sind. - Was Wunder. Wenn das öffentliche Spital für die Leute hier gratis ist. Mindestens theoretisch, oft muss man dann die Medikamente und Impfstoffe doch selber kaufen, weil sie immer gerade ausgegangen sind, wenn man kommt. Dafür sind sie in der Apotheke gegenüber jederzeit erhältlich. - Wenn also eine minimale Gesundheitspflege für Menschen gratis ist, wie sollte man die Leute dann davon überzeugen, dass die für Tiere etwas kosten soll?
Die Leute hier vom Nutzen der Kastration zu überzeugen, ist auch nicht einfach. Noch schwieriger ist es, ihnen beizubringen, dass man ein Tier einschläfern muss, weil es leidet und nicht mehr geheilt werden kann. Das hat religiöse Wurzeln. Eine Katze zu töten ist im Islam ein grosses Verbrechen. In heidnischem Denken bringt es Pech. - Er habe sich entschieden, diese Katze nun einzuschläfern, meint Goodluck heute und schreitet auch gleich zur Tat. Die Frau habe sich geweigert, habe gewollt, dass er sie zurück bringe, doch nach einer Woche sei spätestens Zeit, das Tier zu erlösen. Die komplett abgemagerte Katze hat auf der einen Seite des Halses eine tiefe Wunde, die fast bis auf die Wirbelsäule reicht, mir wird schlecht als ich das sehe. Zumal sie sich zutraulich an meinen Beinen reibt. Die Infektion habe bereits das Gehirn erreicht, meint Goodluck, er könne nichts mehr für sie tun.
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