Schwierige Tage. Am Sonntag meldet mir Naima, Lila, ein kleines mehrheitlich weisses Kätzchen, dem ich erst vor ein paar Tagen einen Namen gab, Lila also, wie eine Figur der Erfolgsautorin Ferrante, irgendwie passte das, obwohl ich mich nicht mehr genau an die Romanfigur erinnern kann und obwohl Lila mehrheitlich weiss ist. Lila also, der gehe es schlecht.
Lila, ein ernstes Kätzchen, wurde dann doch etwas verspielter. |
Effektiv treffe ich Lila sehr schwach an, sie kann sich kaum aufrichten. Ich organisiere sofort die Tierärzte. Abdul, der Assistent, nimmt sie gleich mit in die Klinik. Noch am Vortag habe ich nichts davon bemerkt. Lila war nie ein sehr aktives verspieltes Kätzchen. Eigentlich wollte ich sie erst gar nicht aufnehmen, denn ich hatte bereits zwei Junge in den Käfigen in Quarantäne und das ist immer sehr aufwändig. Auch schien sie sich unauffällig unter den erwachsenen Katzen zu bewegen und wurde so in Ruhe gelassen. Doch dann hat sie mich irgend einmal mit ihren riesigen traurigen Augen angeblickt, und so habe ich sie eben doch herein geholt. Und mich gefreut, als aus dem ernsten Tierchen, dann doch ein etwas verspielteres wurde. Sie ass gut und bekam rasch ein Bäuchlein. - Doch war die Krankheit offenbar doch bereits in ihr. Diese Seuche ist heimtückisch, die Symptome zeigen sich meist erst, wenn es bereits zu spät ist.
Glücklich machen mich Begegnungen wie diejenige, die ich am Mittag bei Fahmi hatte. In seinem Vor- und Empfangsraum ist auch noch ein Freund, der eine Farm auf dem Land hat, zu Gast. Er meint, also eigentlich habe er nie etwas für Katzen übrig gehabt, aber der Fahmi, der habe ihn angesteckt. Erst habe er einen Kater zu füttern begonnen und dann habe der Kater ein Weibchen mitgebracht und jetzt sei bereits eine kleine Jungschar da. Auch seine Frau habe nun Freude an den Katzen. Die würden die Schlangen vom Grundstück fern halten.
Das sei eben eine sehr ansteckende Krankheit, sage ich, die Katzenliebe. Und wir seien sehr froh darüber, dass die in Sansibar rasant um sich greife.
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