Jomarie besucht mich, sie braucht jemanden zum zuhören. Gestern Nacht, besser frühmorgens um 4 Uhr, da habe das Paar, das zwei Stockwerke über ihr wohne, zu streiten begonnen. Das habe geknallt, Glas sei geborsten, die Frau dann irgend einmal blutüberströmt die Treppe hinunter gekommen. Zum Glück hätten die beiden jungen Männer im Nebenraum sofort reagiert, Ambulanz, Polizei, die beiden, auch der Mann war verletzt, seien ins Spital gebracht worden. Die Verletzungen seien zum Glück nicht so schlimm gewesen und die Frau wolle bereits zurück zu ihrem Mann, sie vermisse ihn. Beide sturzbetrunken in einer weiteren Festnacht mit vollem Mond. Sie habe das heute Morgen einer südafrikanischen Bekannten erzählen wollen, aufgewühlt wie sie gewesen sei. Die jedoch meinte, solche Geschichten solle sie besser anderen erzählen das passiere doch die ganze Zeit. Das finde ich nicht, ich habe das in den 15 Jahren hier noch nie erlebt. Wohl laute Wortwechsel, doch dass Leute dann tätlich werden, das ist doch eher selten. Und dass sie sich betrinken, das kommt in meiner jetzigen Umgebung eigentlich nicht vor. Eher bekiffen, und das leider schon 12-jährige Knaben.
Der neuste Winzling braucht viel Zeit und Geduld |
Zwei etwa fünfjährige Jungen bringen heute wieder ein winziges Kätzchen. Ich bin wütend, einer schmeisst es sogar in unsere Wassertränke. Erst versuche ich, die Mutter ausfindig zu machen. Doch leider reagiert die Katze, von der zwei Frauen mir sagen es sei die Mutter, sie wolle es nicht mehr, überhaupt nicht darauf. So bleibt er halt hier, dieser Winzling. Und ich weiss genau, dass ich dann doch wieder Gefühle für dieses wehrlose Ding entwickle und traurig sein werde, wenn es schon wieder nicht überlebt. Mini ist der einzige Winzling, der länger als einen Monat überlebt hat und nun ein strammer Jüngling geworden ist.
Da ich wieder einmal erkältet bin, trage ich eine Maske |
Salum bringt mir ein Stück der Opferkuh, ein Filetstück, denke ich, als ich es von Haut und Sehnen befreie, ich frage ihn, ob wird das am Abend zusammen essen wollten. Ich brate es kurz, so wie ich das gewohnt bin, doch leider ist das Fleisch dann sehr zäh. Vermutlich, weil es am Vortag geschlachtet wurde und nicht abgehangen hat. Salum meint, Fleisch hier, das müsse man in Ingwer, Knoblauch, weiteren Gewürzen, Salz und Zitronensaft marinieren, sonst bleibe das zäh und auch gute Stücke könne man nicht kurz braten. Der grüne Salat ist leider ebenfalls zäh, doch Salum isst ihn tapfer. Nach dem Essen wäscht er ab, sehr sauber, wie das seine Gewohnheit ist, und ich trockne das Geschirr. Das erinnert uns wohl beide an die Zeit nach meinem Unfall, wo wir zwei Monate in der Schweiz zusammen gewohnt haben.
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