Für die neue Waschmaschine musste ein Teil des Holzbalkens heraus
geschnitten werden. Ich habe im Sinn, das ganze mit einem Vorhang zu kaschieren.
In meiner Wohnung steht nun doch eine Abwaschmaschine in der Küche, obwohl ich ausdrücklich gesagt habe, die brauche ich nicht, ich könne doch unten mit Mgeni zusammen die Maschine benutzen. In der Schweiz, da nutzten wir auch das ganze Haus die Maschine gemeinsam, das sei doch kein Problem. Die Australier hätten das nicht gewollt, meint Salum, er habe die Maschine mit den Mieteinnahmen gekauft. Auch ein Fernseher ist nun in der Wohnung, obwohl ich gesagt habe, das brauche ich nicht. Und selbst wenn ich beides gewollt hätte, dann hätte ich sicher eine kleinere Waschmaschine gekauft und auch der Fernseher passt mir nicht. - Salum hat noch einen härteren Kopf als ich. Mich darüber aufregen? Das bringt nichts. Die vielen Messer, das muss ich zugeben, die er ungefragt für meinen Haushalt gekauft hat, die sind von sehr guter Qualität, solch gute Messer habe ich nicht einmal Zuhause in der Schweiz. Vielleicht müsste ich dort auch einmal aufrüsten.
Die zweite Lampe für das Badezimmer ist endlich gefunden.
Ein kleineres Konstruktionsproblem, das ich auf die
Liste der bisher noch nicht gelösten Probleme setze.
Salum erhält ein Telefon vom Elektriker. Ob er ihm zwei
Boritis habe, Mangrovenstämme, in seinem Haus seien zwei Deckenbalken
durchgefault, er müsse die ersetzen. Salum verneint. Vom Kalkverputz - Salum
lässt den traditionellen Verputz über Monate in einer Grube, die er extra dafür
auf dem Grundstück seines Bruders angelegt hat, reifen – ja, von dem könne er
haben. – Ob er ihm die zwei Boritis geschenkt hätte. Ja, wenn er die gehabt
hätte, meint Salum, der Elektriker sei ja auch immer wieder nützlich.
Heute Morgen montiert mir der Elektriker eine zweite Lampe im Bad. Und versetzt eine andere im Gang, die an ihrem Platz keinen Nutzen gebracht hat. Ich sage ihm, er solle das Finanzielle mit Salum regeln. Er lacht und meint „for free Madame Eva“. Afrika ist definitiv noch nicht beim reinen Geldhandel angekommen.
Heute Morgen montiert mir der Elektriker eine zweite Lampe im Bad. Und versetzt eine andere im Gang, die an ihrem Platz keinen Nutzen gebracht hat. Ich sage ihm, er solle das Finanzielle mit Salum regeln. Er lacht und meint „for free Madame Eva“. Afrika ist definitiv noch nicht beim reinen Geldhandel angekommen.
Am 9.Dezember war auf dem Festland Unabhängigkeitstag. Der
neue Präsident Magufuli, wirklich beachtenswert, fand Feierlichkeiten
unangebracht, solange in seinem Land Leute an Malaria stärben und ordnete dafür
eine allgemeine Abfallwoche an. Und griff gleich selber zum Besen. - In
Sansibar hätte ich von dieser Abfallwoche noch nichts bemerkt, sage ich zu
Salum. Ja schon, meint dieser, aber Sansibar feiere ja auch nicht denselben
Unabhängigkeitstag. Sansibar hat sich erst nach seiner Unabhängigkeit dem Festland Tanganjika angeschlossen. Erst am 12. Januar 1964 wurde der amtierende Sultan, eine Marionette der Engländer, gestürzt, der Feiertag der Sansibaris ist deshalb rund einen Monat später. - Aber ja, nützlich wäre ein Abfalltag hier sicherlich auch.
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