Über der kroatischen Küste
Der Assuan-Stausee mitten in der Ägyptischen Wüste
Sichtweite rund 50 Meter, undurchdringliches Grau hinter der
nahen Baumhecke. Kein Frost, der leise rieselnde Schnee löst sich am Boden
sofort auf. Nichts besonderes auf dem Flughafen, die Sicherheitskontrolle geht
zügig voran. Ein Abtasten mit einem Gerät führt bei mir zu Alarm. Die Frau
fährt nochmals über meine Hände, nach Sprengstoffspuren suche sie. Ungewohnt
ist vielleicht der Wachmann oben auf Gate E, doch er ist diskret. Vielleicht
war da auch früher schon jemand. Ein Flug nach Tel Aviv mit Verspätung,
technische Probleme, heisst es, auch dies nicht ungewöhnlich. - Nicht dass es
weniger Reisefreudige gäbe, der Flughafen ist recht voll am frühen Samstag
Morgen. Und Freitag Nacht, immer unruhig in Biel direkt neben dem Bahnhof und
dem Nachtleben, war es wieder lärmig bis frühmorgens. Eine Bande von Kids hat
in den Strassen Autorennen veranstaltet.
Kurz ist das Gedächtnis der Leute. Oder vielleicht eher, die Lust zu Leben ist
grösser als die Angst davor. Nach den Anschlägen von Paris vor zwei Wochen ist
man schon fast wieder zum courant normal übergegangen.
Beim Einsteigen ins Flugzeug fällt mir ein Mann auf, der
direkt gegenüber dem Schalter sitzt. Kapuze hochgeschlagen wie ein Rapper,
darunter dunkle Haut, ein Araberprofil, ein Bart wie ihn strenge Muslime
tragen, eine seltsame Kombination. Er sitzt
alleine dort. Auffällig finde ich das, unsere Blicke kreuzen sich. So
auffällig, dass ich denke, dass er von der Swiss als Begleiter und Bewacher
angestellt sein muss. Ganz am Schluss kommt auch er ins Flugzeug, jetzt ohne
Kapuze, ich erkenne ihn trotzdem. Er schaut aufmerksam in die noch offenen
Gepäckfächer hinein und setzt sich ganz hinten ins Flugzeug. - Soll das eine
geschickte Verkleidung sein? Mir mindestens ist der Mann aufgefallen.
Wir starten ins Grau, die Alpen wird man nicht sehen, doch
plötzlich öffnet sich der Himmel über der Adria. Zwischen hübschen
Schäfchenwölkchen nun das offene Meer. Kleine helle Flecken auf dem dunklen
Wasser. Gischt, Abfall oder gar Flüchtlingsboote? Agrostolion – Araxos auf den
„flight informations“, wir sind über Griechenland. Rote Steilküsten über
weissem Sandsaum. Später wieder stärkere Bewölkung. Die Topografie der
Wolkenlandschaft ist mindestens so interessant, wie diejenige des Landes darunter.
Blumenkohlköpfing aufsteigende Wolken werden von flachen umflossen. Später über
der Wüste vom Sudan wird unser Flugzeug mitten im Blau von starken Windböen
durchgeschüttelt.
Nairobi Airport, der brannte vor ca.2 Jahren ab, ein neues
Gebäude, nun ist es bereits Nacht. Das Fingerdock klemmt, wir müssen die Treppe
beim Hinterausgang benutzen, ein Bus bringt uns zum Ausgang. Nicht Ausgang,
wehre ich mich, ich müsse in den Transfer Raum, mit Kenyan Airways gehe es
weiter nach Sansibar. Ich besteige wieder einen Bus, obwohl der Chauffeur
abwehrt. Als ich ihm erkläre, ich sei hier am falschen Ort, fährt er für mich
ganz alleine zum „transfer desk“. Ein wenig grösser scheint der neue Flughafen
nun doch zu sein, ich finde ein Restaurant, bestelle ein Bier und warte auf
einen chicken salad. Und hoffe, der komme noch, bevor ich weiter muss. -
Afrika.
In der Toilette entledige ich mich aller Kleider, es ist stickig trotz Klimaanlage. Schon lange bin ich wach, um halb sechs aufgestanden, ich werde langsam übellaunig und hoffe, einigermassen freundlich gestimmt in Sansibar anzukommen. Der Salum kann ja nichts dafür. Und büsst dann trotzdem oft.
In der Toilette entledige ich mich aller Kleider, es ist stickig trotz Klimaanlage. Schon lange bin ich wach, um halb sechs aufgestanden, ich werde langsam übellaunig und hoffe, einigermassen freundlich gestimmt in Sansibar anzukommen. Der Salum kann ja nichts dafür. Und büsst dann trotzdem oft.
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