Freitag, 11. Dezember 2015

11.Dezember 2015



 Ein neues Containerschiff ist im Hafen angekommen


Im Kiponda Lukmaan treffe ich Salum und Agba. Agba mit Plastiksäcken voller Flaschen, die teuer gemachte Broschüre von TREVISO 356 auf dem Tisch. Wie der Name suggeriert, sollte man diese Flüssigkeit am besten gleich immer zu sich nehmen. Natürliche Nahrungsergänzungsstoffe von überall auf der Welt, heisst es, Acerolabeeren, die in Brasilien als speziell heilsam gelten, Ginseng aus China, Algen und weiteres. Ein Gemisch von rund 100 besonders gesunden Pflanzenstoffen, die irgend einmal irgendwo als heilsam erkannt wurden. Jeder benötigte Wirkstoff soll drin sein, für jede Krankheit vorgesorgt. Mit einer Art Dupperware-Verkaufssystem scheint das der momentane Hit bei der neuen afrikanischen Mittelklasse zu sein. Jeder weiss von jemandem zu erzählen, der damit von einem schlimmen Leiden geheilt wurde. Selbst die Tatsache, dass das Produkt aus Amerika kommt, hat ausnahmsweise keinen negativen Effekt. Im Gegenteil, den Amerikanern traut man saubere und kontrollierte Heilmittel zu.
Auch Salum ist nun „auf TRVISO“ und referiert dafür, will das auch mir empfehlen, seinem Bruder tue das sehr gut und er selber nehme es zur Stärkung seiner Gesundheit. – Eine Flasche dieses Saftes, der nun als Allerweltsheilmittel gilt – wäre ja toll, wenn es für alle Leiden nur einen einzigen Saft bräuchte, das würde jegliche Diagnosen ersparen – kostet rund 100.- Schweizer Franken, sagt mir Salum. Ein stolzer Betrag, finde ich. Wenn man bedenkt, dass eine Flasche gerade für 2 Wochen reicht und man mindestens 4 dieser Flaschen braucht für eine Kur.
Gläubig sind die Afrikaner, das muss man ihnen lassen.


kufia heisst einfach Hut

Ich kaufe mir einen Hut, denn ich habe vergessen, einen Sonnenhut mitzunehmen. Gar nicht so einfach hier, alle sind zu gross, passen nicht auf meinen Kopf und einen Touristenhut mit der Aufschrift „Mzungu“, Weisser habe ich nicht im Sinne zu tragen. Hiesige Strohhüte sind sehr grobschlächtig verarbeitet. Ich kaufe mir einen recht teuren Strohhut aus Europa. „Kufia nzuri“, meint man im Lukmaan. Einen schönen Hut hätte ich. Dabei habe ich immer gedacht, Kufia heisse der spezielle ostafrikanische Hut, den auch Salum immer, wenn auch etwas speziell getragen, auf dem Kopf hat. Aber nein, Kufia heisst einfach Hut.


Keine Kommentare: