Samstag, 26. Dezember 2015

23.Dezember 2015





Im Vordergrund das neue Staatsschiff

„Joto jingi“, heisst es hier immer, sehr heiss, wie bei uns „was für regnerisch-trübes Sauwetter“. Das Wetter scheint weltweit zu bewegen.

Das Containerschiff, das ich begeistert fotografiert habe, als es riesig und beeindruckend, etwas beängstigend auch, in der Abenddämmerung hinter den Badenden in der Bucht einlief, nervt mich nun recht. Ein Riesenschiff und voll geladen, meistens kommen die Schiffe hier mit den wenigen Restcontainern einer Fahrt an. Das wird tagelang dauern, bis es leer ist. Nervig ist an dem Schiff, dass es sehr laut ist, ich höre es bis in meine Wohnung hinauf. Nicht das dumpfe Brummen der Generatoren stört mich, das geht ja noch, da fühle ich mich wie auf der Fahrt auf dem Nil im Frühjahr 2012, nein da sind diese merkwürdig sirrenden Ober- oder besser Zwischentöne dazu. Tag und Nacht. Überhaupt bin ich erstaunt über die professionelle Geschäftigkeit im Hafen. Gleichzeitig mit dem Auslaufen des Kreuzfahrtschiffes, kommt das Containerschiff langsam zum Peer. Ein nahtloser Übergang. Und das nächste Containerschiff wartet bereits vor der Bucht. Von Salum weiss ich inzwischen, dass jedes Containerschiff mit eigener Versorgung herumfährt. Eigener Strom, viele Generatoren hört man kaum mehr, und eigene Kräne. Containerschiffe brauchen im Hafen keine Infrastruktur. - Da kann ja Sansibar von Glück reden.

Um den Lärm zu überdecken mache ich ebenfalls Lärm und beschliesse, das Moskitonetz unten mit einem Stoffstreifen zu verlängern, so dass es bis zum Boden reicht. Denn meine Gäste trauen der Sache nicht recht, sind überhaupt extrem ängstlich bezüglich der Mücken, da muss alles ganz dicht sein. Nun surrt auch meine „Bernette 55, for Bernina“, ein asiatisches Billigprodukt von Bernina. Anfangs spuckt sie zwar etwas, sie braucht meine Pflege, ich schraube sie auf, reinige und öle dort, wo ich das für notwendig halte. Nun klappert sie nicht mehr und hüpft nicht mehr über die Stoffe, sie schnurrt nun wie ein zufriedenes Kätzchen. Auch Maschinen brauchen Zuwendung.

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