Mittwoch, 11. Dezember 2013

6.Dezember 2013





Ich blicke auf das Datum und stelle fest, dass nun in der Schweiz Chlausentag ist. Deshalb suche ich den ganzen Tag über nach einem alten Mann mit riesigem grauem Bart, den ich für euch fotografieren will. Den Sansibarichlaus. - Leider will mir heute keiner über den Weg laufen.

Nakuja, nakuja, ich komme, ich komme, höre ich immer wieder Männer in ihre Natels brüllen. Die neuen Technologien haben natürlich auch Nachteile, beziehungsweise verändern sie das Leben stark. Die Frauen, die sich meistens Zuhause aufhalten und etwas benötigen oder einfach ihren Mann wieder einmal sehen möchten, die können sich nun melden und tun das auch. Vorher wurde man unter Männern plaudernd in Ruhe gelassen, eine Tätigkeit, die einen grossen Teil des Tages ausfüllt. Ich frage mich nun, wie das wohl in den Moscheen ist. Ob dort auch dauernd Telefone klingeln?
Othmani erklärt mir am Nachmittag, natürlich, wenn er das Geld hätte für mehrere Haushalte, dann hätte er schon mehrere Frauen. Das würden doch alle machen, wenn sie genug Geld hätten. Ich vermute, das könnte das Geschäft der Telefongesellschaften noch massiv erhöhen......

Am Abend laufe ich in der Nähe des Marktes in Moddy hinein. Ein paar Leute haben mir bereits von ihm berichtet. Da meinte doch einer, dem Moddy, dem gehe es jetzt gut. Die Sandra, das Boot arbeite wieder und er habe nun auch noch einen Minibus, mit dem er Spice Tours machen könne. Ja, ja, der klage halt immer. Ich fahre dann mit seinem Taxi, einem klapprigen Ding hinaus zum Fischerstrand beim Flughafen. Die Sandra liegt dort und sieht erbärmlich aus. Da wurden während langer Zeit keine Unterhaltsarbeiten mehr gemacht, seetauglich ist die im Moment nicht. Und der Minibus, das sei sein Vater, meint Moddy. Der mache diesen Job immer noch. Moddys Frau studiert nun bereits im dritten und letzten Jahr IT business, wie er das nennt. Doch, sie erhalte ihren Lohn als Lehrerin immer noch, sei nur beurlaubt. Ich nehme an, dass sie, das Studium einmal beendet, bestimmt sofort einen gut bezahlten Job sucht. Der Lehrerberuf ist hier eine Notlösung, das Einkommen viel zu gering.

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