Dienstag, 13. Oktober 2020

3.Oktober 2020

Ausflug nach Pemba um die Kooperativen zu besuchen, die für Zenji Spices biologisch zertifizierte Gewürze produzieren. Farouk, der leitende Angestellte, Raffael aus der Schweiz, er ist seit einer Woche hier und soll mich von der Geschäftsseite her beraten, Salum und ich sind dabei. In Pemba war ich 2008, damals sind wir mit dem Schiff gegangen und an der Südspitze in Mkoani angekommen.


Diesmal fliegen wir direkt in den Hauptort Chakechake.

Sehr viel hat sich nicht verändert, immer noch ein wuseliger Marktplatz. Ein paar höhere Häuser im Zentrum, alles chaotisch durcheinander gewürfelt, sehr wenige alte Häuser, mehr Verkehr, doch durchaus wiedererkennbar. Durch seine Lage erinnert mich der Hauptort der Insel stark an Myanmar. Auf sehr hügeligem Gelände gebaut, Bergrücken, steile Flanken, Mulden, immer Aussicht, manchmal bis zum Meer, die ganze Insel ist viel hügeliger als Sansibar. Zwar keine wirklich hohen Erhebungen, doch stark von der Erosion zerfurcht. Viele Erinnerungen kommen hoch. China im Süden oder Gegenden im tropischen Südamerika.


Der Hauptort Chakechake bietet viele Ausblicke.

Die Strassen verlaufen auf den Graten. Eine Neue, die zickzack von Nord nach Süd verläuft - die ganze Insel ist sehr ausgefranst und hat mehrere wichtige Ortschaften - wurde von den Amerikanern gesponsert. Sie erleichtert die Erschliessung stark. Die übrigen Strassen sind zwar meist geteert, doch in unterschiedlichem Zustand der Zersetzung angelangt.


Unten Gewürznelkenknospen, oben reife Früchte und schliesslich rechts oben ein Same.


In Pemba pflanzen die Bauern traditionell viel Gewürznelken an. Die Ernte der Knospen zwischen Januar und März ist sehr aufwändig.


Ein Bauer zeigt Salum, wie die Orchideenblüten bestäubt werden müssen. 


Im April und Mai werden die Vanilleschoten geerntet. Vanille ist sehr aufwändig. Erst müssen Trägerbäume gepflanzt werden, an denen die schlingenden Orchideen hochwachsen können. Die Blüten müssen von Hand bestäubt werden,  da die Bestäuber, Bienenartige, hier fehlen. Das bedeutet täglich frühmorgens durch die Felder gehen. Auch die Ernte der reifen Schoten erfolgt über einen längeren Zeitraum. Dafür ist der Preis für Vanille sehr gut - was allerdings wiederum Diebe anlockt. Auf der Insel, die sonst als sehr sicher gilt, verschwindet ein Teil der Ernte während der Nacht, klagen uns die Bauern.


Die Blüten von Zimtbäumen

Bauern der Kooperative mit geernteter Ziumtrinde.

Das dritte Gewürz, das angepflanzt wird ist der Zimt. Beim Zimtbaum werden dickere Zweige geschnitten und dann geschält. Die buschartigen Bäume produzieren so laufend neue Triebe. Zimt ist sehr praktisch, denn weil keine Frucht oder Blüte, kann er das ganze Jahr über geerntet werden und die leeren Zeiten überbrücken.



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