Der Tag danach verläuft ruhig, das Internet funktioniert teilweise, Blogger ja, facebook und WhatsApp hingegen nicht, VPN, eine App die Zutritt zum Darknet verschafft - ich habe sie gestern auf Anraten von Fahmi herunter geladen - hilft mir wenig.
Aus dieser Distanz ist fotografieren problemlos.
Vorbei der Tumult, denke ich schon, dann kurz vor dem Mittagsgebet wieder Schusssalven, die Leute verschwinden in ihre Häuser. Ein Demonstrationszug habe sich im Mkunazini Quartier gebildet und wolle Richtung Michenzani Blocks marschieren. Alle Oppositionsmitglieder werden aufgerufen, dorthin zu gehen. Doch die Demonstration wird rasch aufgelöst, der Nachmittag ist wieder ruhig. Nach 5 Uhr gehe ich hinaus, dem Meer entlang in die Forodhani Gardens, die hungrigen Katzen füttern, dort war nun zwei Nächte überhaupt nichts los. Als ich beim Eindunkeln nach Hause komme, sammeln sich auf der Rückseite unserer Hauses die jungen Leute, die dort immer Haschisch rauchen, und plötzlich ertönt laute Musik. Die Wahlergebnisse für Sansibar seien heraus gekommen, der Kandidat der Regierungspartei habe gewonnen, klärt mich Salum auf. Später dann aus der Richtung der Mizenghani Wohnblocks, etwas ausserhalb der Altstadt, Lautsprechermusik, Magufuli - wie Trump - liebt es, sich mit jungen Musikern zu umgeben. Zwei Drittel der Tansanischen Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt, eine grosse Wählergruppe. Die vermutlich auch weniger als ihre Eltern darunter leidet, dass der Präsident in seinen ersten 5 Jahren die Wirtschaft auf dem Festland abgewürgt hat.
Meine Hoffnung auf eine weitere friedliche Nacht ist nun verflogen. Laute Musik bis um 3 Uhr früh.
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