Freitag, 23. März 2018

2018.03.19, Sansibar

Übermorgen wird der Sansibari, der in Österreich verheiratet ist und Manager vom Lukmaan werden soll, hier ankommen. Ich bin etwas erstaunt, wurde ich doch nicht mehr informiert, dabei bin ich es, die die ersten drei Monatssaläre bezahlt.
Ajba sitzt nun jeden Tag im Mkunazini Lukmaan, sie ist eine recht gute Gastgeberin geworden und nörgelt nicht mehr nur dauernd an den Angestellten herum, sie scheint ihre Berufung gefunden zu haben. Stolz erzählt sie mir, dass sogar berühmte Schauspieler und Minister im Lukmaan essen kämen. Salum sah ich gestern Nachmittag, er hatte alle Angestellten versammelt. Er erzählte mir, dass er ihnen vom neuen Management erzählt habe. Nur deshalb weiss ich nun, dass der zukünftige Manager übermorgen hier ankommt.



Aber das passt recht gut zu der GV, die ich heute mit Hifadhi hatte, der Gesellschaft zur Rettung der Stone Town Häuser, es war das erste Mal seit drei Jahren, dass ich auch dabei war. Offensichtlich bin ich überhaupt nicht mehr auf dem Laufenden über die Leute, die nun das Sagen haben, einzig Muhammad, der mich ja auch dazu gebracht hat, dort einen Anteilsschein zu kaufen, kenne ich. Als ich an der Sitzung, offizieller Termin 16 Uhr, auftauchte, war die bereits voll im Gang. Ich war etwas erstaunt, gehöre ich doch normalerweise immer zu den ersten hier. Dann bemerkte ich, dass die anderen bereits auf eine frühere Zeit  eingeladen wurden, die nennen sich „board“, ich nehme an, das soll etwas wie Verwaltungsräte heissen, ich bin die einzige „nur“Inhaberin von Anteilscheinen und deshalb erst auf später eingeladen wurde. Obwohl ich im Moment sehr wichtig bin, denn eigentlich wollte man mir die vollen Reise- und Aufenthaltsspesen von Berend, dem holländischen Architekten und Berater von Hifadhi aufhalsen, plus zusätzlich ein Honorar von 400.- täglich. Ich fand das zu teuer, schliesslich geht es erst darum zu schauen, ob ich überhaupt mit Hidfadhi den Umbau der neuen Liegenschaft angehen will, denn auch Salum findet, dass es diesmal einen Architekten brauche, er sei überfordert. Nach Beratung mit Muhammad einigte ich mich direkt mit dem Architekten auf je die Hälfte der Spesen und kein Honorar so lange kein Auftrag, denn schliesslich bin ich ja auch Teilhaberin von Hifadhi und deshalb daran interessiert, dass es weiter geht. Jetzt, wo offensichtlich die holländische Botschaft nach 5 ergebnislosen Jahren, das ganze Projekt finanziell nicht mehr unterstützen will, die haben bisher die Reisen der Berater bezahlt. Auch die zwei Grossaktionäre Bahreza und Nicolas von der „Coastal Airlines“ - inzwischen bei einem Flugzeugabsturz tragisch ums Leben gekommen - haben ihr Sponsoring aufgehört, wir alle möchten jetzt einmal Resultate sehen.


Aussicht von dem Haus in Kiponda, dem ersten realistischen Projekt  von Hifadhi - Behrend soll deswegen nach Sansibar kommen - Richtung Mizengani Seafront Hotel und Richtung unser Haus.
Mir ist das ganze langsam äusserst suspekt, das Vertrauen fehlt. Mit Muhammad hätte ich gerne noch gesprochen, doch der verreist direkt aus der Sitzung für drei Wochen zu seiner Frau nach Frankreich. Muhammed will immer alles und überall dabei sein, doch fehlt ihm die Zeit und vielleicht auch die Ausdauer, die Sachen dann auch zu überwachen und zu Ende zu führen.

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