Dienstag, 6. März 2018

2018.03.01, Sansibar

Eine unruhige Nacht, Vollmond in zwei Tagen. Erst hat der alte Jemenit, der in einem Haus auf der Meer- also Nordseite wohnt, seine fürchterliche traditionelle Musik um 10 Uhr nachts eingeschaltet, sehr laut, der Mann muss schwerhörig sein. Ich bin ins kleine Häuschen auf der Südseite gezügelt. Doch schon bald hat hier der ebenfalls chronisch schlaflose und schwerhörige alte Araber sein Radio auf volle Lautstärke gestellt, er hört Rezitationen aus dem Koran und religiöse Musik. Während der Jemenit - er soll sehr gebildet sein - seine Anfälle nur ab und zu hat, ist der Araber täglich schlaflos. Merkwürdig eigentlich, dass man von alten Männern lärmbelästigt wird. Ich schlafe dann irgend einmal doch ein. Und werde um Mitternacht wieder wach. Jetzt höre ich unten das einäugige Kätzchen laut klagen. Ich halte das nicht aus und gehe hinunter. Es steht vor dem vergitterten Fenster zur Gasse und draussen miaut ein zweites, so öffne ich halt die Tür. Die beiden begrüssen sich im Eingang, es ist ein Geschwister, dann gehen sie zusammen hinaus und ich warte mit Jojo, der sich fürchtet, oben an der Treppe, was nun passiert. Nach kurzer Zeit kommt mein Pflegling wieder herein und ich schliesse die Tür.

Die Pflanzen sind glücklich über den Regen und wir Menschen ebenfalls

Wieder im Bett höre ich erstes Donnergrollen, bereits gestern Abend sah ich eine finstere Wolkenbank am westlichen Horizont. Heute Morgen nun Regen, doch nur kurze Zeit stark. Immerhin genug, dass die Luft etwas auffrischt und der viele Staub herunter gewaschen wird.


Zeit sich um den Zustand der Dächer zu kümmern, die Regenzeit wird bald einsetzen. Das Dach der illegal in den Hinterhof gebauten Häuser auf der Ostseite unseres Hauses wird ausgebessert.
Theresia, die Putzfrau, hätte heute kommen sollen, kommt jedoch nicht. Spontan ändere ich mein Programm. Der Staub der vergangenen heissen Tage muss weg, der erinnert an Schweiss, ich will es frisch und putze selber.
Jojo hilft mir, er jagt gerne hinter Besen oder Fegbürsten her, oder vor ihnen davon. Der glatt gegossene Zementboden wird rutschig, auch als Vierbeiner verliert man offensichtlich die Kontrolle, Jojo rutscht in den Kurven aus und spult und scheint sich dabei köstlich zu amüsieren. Noch jetzt, eine halbe Stunde später und liegend geht sein Atem sehr schnell. Schon wieder mache ich mir Sorgen. Vielleicht doch ein schlechtes Herz? Gefressen hat er heute auch kaum.

Keine Kommentare: