Samstag, 7. April 2012

Kom Ombo, den 28.März 2012







Mönch soll ursprünglich von einem pharaonischen Wort abstammen, das mit Steuerflüchtling übersetzt werden könnte. Während der griechischen und römischen Zeit haben die Pharaonen sowohl während guten, wie auch schlechten Jahren Steuern eingetrieben. Und die Bevölkerung damit in die Flucht, denn die konnte ihre Steuern dann nicht bezahlen. Auch die frühen Christen haben zwangsläufig ihre Klöster in der Wüste gebaut. So sind dann eben auch sie zu Mönchen, zu Steuerflüchtlingen geworden.

Die alten ägyptischen Pharaonen hingegen, die haben ein frühes Sozialsystem installiert, indem sie in guten Jahren Steuern einzogen und in schlechten Jahren der Bevölkerung Nahrungsmittel abgaben in den Tempeln. Gemessen wurde mit sogenannten Nilometern. Das waren eine Art Schächte in die das Nilwasser hinein floss. Erreichte der Wasserstand im Frühjahr eine bestimmte Höhe, so wurden die Steuern eingezogen, erreichte er sie nicht, herrschte Dürre. War er zu hoch, so zerstörte die Flut die Ernte. In beiden Fällen mussten keine Steuern bezahlt werden.

Im Abendlicht besuchen wir Kom Ombo, einen Tempel in dem der falkenköpfige Horus und der krokodilköpfige Sobek verehrt werden. Er stammt aus griechischer Zeit, wie bereits der Tempel von Edfu, den wir am Morgen besucht haben. Interessant ist, wie die Griechen die ägyptische Bevölkerung dazu brachten, ihre Herrschaft zu akzeptieren, nachdem sie um 300 v.Chr. das Land eroberten. Um Aufstände zu vermeiden - sie wussten, dass die Leute religiös waren - haben sie weiterhin Tempel bauen lassen zur Verehrung der ägyptischen Götter. Und erklärt, dass der Vater von Alexander dem Grossen eigentlich der letzte ägyptische Pharao war, dessen Seele nach seinem Tod nach Griechenland geflogen sei und dort die Mutter Alexanders geschwängert habe. Damit wurde Alexander für die Ägyptische Bevölkerung zu einem legitimen Pharaonen.

In Kom Ombo, wohin viele Nubier nach der Flutung des Nassersees umgesiedelt worden sind, gibt es ein Museum mit mumifizierten Krokodilen. Wie unser Reiseleiter erklärt, wurden im Tempel Krokodile gezüchtet, denn die Kraft, der Geist der Krokodile wurde als heilig betrachtet. Mit gutem Grund, Krokodile waren zu fürchten, an dieser Stelle sollen sich besonders viele im Nil getummelt haben. Starben die Krokodile, wurden sie einbalsamiert wie die Pharaonen und ähnlich – allerdings nicht gerade gleich prunkvoll – begraben.

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