Mittwoch, 11. April 2012

Assuan, den 31.März 2012










Heute machen wir noch einen letzten Ausflug zusammen mit der kleinen Schweizer Reisegruppe von Kuoni. Die übrigen werde mit der „Isis Amaranthe“ zurück fahren. Zuerst ein Bootsausflug auf eine Insel im Nil, auf der ein Botanischer Garten steht. Die Lage ist schön, von Wasser, dann von Wüste umgeben, doch die Bepflanzung nichts aussergewöhnliches. Danach fahren wir mit dem Boot am Mausoleum des Aga Kahns vorbei, dem Grossvater des heutigen Aga Kahns. Er soll Assuan sehr geschätzt haben und im Winter hier Wohnsitz genommen. Der heutige Aga Kahn wohnt in Genf und Sardinien.
Die Fahrt durch Schilf und die Stromschnellen des Nils ist eindrücklich, früher müssen sich hier bei Wassertiefstand Wasserfälle gebildet haben. Das Wasser des Nils ist erstaunlich klar, doch warnt der Reiseführer vor Bilharziose. Obwohl das heute viel besser sei. Als letztes werden wir in ein Nubierdorf geführt. Ein echtes heisst es, wir werden in ein Haus eingeladen – gratis ist auch das nicht, Mahmud bezahlt dafür. Hier reicht man uns Tee. Der Hof ist mit Schilfdächern gedeckt und erstaunlich kühl, darum herum liegen die tonnenförmig gewölbten Zimmer der Familie, die Mauern sind meist blau gefärbt. Nubier sollen Krokodile als Haustiere halten. Auch hier hat es zwei, die man aus ihrem Verliess heraus nimmt und den Touristen auf den Schoss legt. Ein tolles Fotosujet soll das sein.
Ich schaffe es immer noch nicht, mich nicht darüber aufzuregen, dass man in Ägypten mindestens sieben Mal täglich schamlos beschissen wird. – Häufig werden im Tourismusgeschäft einfach dieselben Preise verlangt wie in Europa. Damit verdient man rund 10 Mal soviel wie man das in der Schweiz verdienen würde, denn die Lebenshaltungskosten sind kaum ein Zehntel derjenigen, die wir in der Schweiz haben. Ich lese von einem Durchschnittseinkommen von 350 Dollar pro Monat in meinem Reiseführer. Mahmud, unser Führer von Kuoni, sagte, seine Wohnung koste ungefähr 300 Dollar, doch Luxor sei eben extrem teuer. Der muss also sicherlich mehr verdienen. Auch er hat ja überall, wo er uns hingeführt hat, seine Prozente abgekriegt. Und dazu Trinkgeld von den Schweizer Touristen, die ihre organisierten Ferien in der Schweiz bezahlt haben. Die haben sowieso keine Ahnung von den Lebenshaltungskosten in Ägypten und zeigen sich in den Ferien gerne grosszügig.

Keine Kommentare: