Die Würde der Sansibaris. Othman
erklärt mir, die Einheimischen, die Sanibaris, die wollten keine körperlichen
Arbeiten machen. Die wollten in Büros sitzen. Harte Arbeit, das mache hier
niemand gerne, dafür habe man die Leute vom Festland. Ich bin erstaunt und
bemerke, bei uns in der Schweiz sei es dasselbe, auf dem Bau und in Restaurants,
da würden viele Ausländer arbeiten. Othman meint, das sei doch überall so, die
Einheimischen wollten keine Drecksarbeit machen, das überlasse man den Fremden.
Irgendwie scheint mir das so nicht ganz aufzugehen auf der Welt......
Auch Adgba, die Frau, die den neuen Lukmaan eingerichtet hat und nun Teilhaberin ist, sagt mir, es sei sehr schwierig, gute Sansibaris zu finden für den Service. Entweder würden sie die Arbeit ohne Enthusiasmus schlecht erledigen, weil diese unter ihrer Würde sei. Oder sie seien dann wirklich ausgebildet. Diejenigen Sansibaris, die eine Berufsausbildung hätten, die wären jedoch viel zu teuer, da finde man viel billiger gute Leute vom Festland. – Woher wohl immer noch dieses Herrenbewusstsein der Inselbewohner? Gut, irgend einmal war Sansibar eine Insel erfolgreicher Arabischer Händler, die schwarze Sklaven die schweren Arbeiten verrichten liessen. Die heutigen Bewohner Sansibars sind jedoch ein Gemisch zwischen diesen damaligen Herren und deren Sklaven, je mehr arabisches Blut, desto höher die soziale Stellung. Dennoch ist bei allen Sansibaris eine gewisse Arroganz geblieben. – Wenn man das weiss, dann ist manches Verhalten hier einfacher zu verstehen.
Auch Adgba, die Frau, die den neuen Lukmaan eingerichtet hat und nun Teilhaberin ist, sagt mir, es sei sehr schwierig, gute Sansibaris zu finden für den Service. Entweder würden sie die Arbeit ohne Enthusiasmus schlecht erledigen, weil diese unter ihrer Würde sei. Oder sie seien dann wirklich ausgebildet. Diejenigen Sansibaris, die eine Berufsausbildung hätten, die wären jedoch viel zu teuer, da finde man viel billiger gute Leute vom Festland. – Woher wohl immer noch dieses Herrenbewusstsein der Inselbewohner? Gut, irgend einmal war Sansibar eine Insel erfolgreicher Arabischer Händler, die schwarze Sklaven die schweren Arbeiten verrichten liessen. Die heutigen Bewohner Sansibars sind jedoch ein Gemisch zwischen diesen damaligen Herren und deren Sklaven, je mehr arabisches Blut, desto höher die soziale Stellung. Dennoch ist bei allen Sansibaris eine gewisse Arroganz geblieben. – Wenn man das weiss, dann ist manches Verhalten hier einfacher zu verstehen.
Ich verwöhne mich. Nach einem
erfolgreichen Rundgang im Mlandegequarteir, ich habe fast alles erhalten, was
ich benötige, kehre ich am Mittag müde und verschwitzt nach Hause zurück.
Sofort eine Dusche und anschliessend halte ich meine Füsse für 5 Minuten in den
grossen Wasserkübel, der als Reserve dient. Das kühle Nass erfreut die Füsse. Anschliessend kriegen sie eine
Behandlung mit Perskindol. Das kühlt und belebt in der Hitze.
Am Morgen bin ich erstmals alleine
auf die Bank gegangen. Auf dem Check fülle ich etwas falsch aus. Die Frau am
Schalter meint, ich müsse nach Hause gehen, damit mein Mann einen neuen
ausfüllen könne, denn das Konto lautet ja auf ihn. Aber hoppla, da ist sie an
die falsche Frau gelangt. Ich bemerke scharf, dass ich auch eine Vollmacht habe
und das selber erledigen könne. Eingeschüchtert gibt sie mir schliesslich das
Geld.
Im Quality Supermarkt kaufe ich
mir noch zwei Leselampen. Eigentlich suche ich nach einer passenden Beleuchtung
für das Bad, aber da ist mir noch nichts begegnet. Die Leselampe
hingegen, die gefällt mir. Bereits vor Jahren habe ich einmal eine solche
gekauft. Die funktioniert noch immer, was hier etwas heissen will, einzig etwas
Rost hat sie nun angesetzt.
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