Dienstag, 7. April 2015

Sansibar, den 1.April 2015





Eine Täuschung, das Ende der Hitzezeit war das noch nicht, Regen wieder nur noch selten, keine gewaltigen Güsse mehr, eine unheimliche Schwüle, tagsüber um die 34 Grad, kaum Wind. Man wünscht sich sehnlichst Wolken und Niederschläge, denn die sengende Sonne macht jegliche Tätigkeit zwischen 12 und 6 Uhr abends zur Qual.
Den Regenschirm lasse ich Zuhause liegen, er war während Tagen ein treuer Begleiter, auch die Fensterläden schliesse ich nicht mehr wegen dem Regen, sondern wegen der Hitze. Zwei Uhr nachmittags. Mit meinem Computer in der Tasche suche ich einen Ort, an dem ich einigermassen bequem und kühl mindestens einen Teil, der verbleibenden 4 Stunden bis zum Sonnenuntergang verbringen kann. Erst einmal in den neuen Lukmaan. Schon nur, weil der so nahe liegt.
Dort isst eine italienische Familie, ein Mann, zwei Frauen und ein Kleinkind. Das Kind schreit unaufhörlich. Kein Wunder bei diesen Temperaturen selbst drinnen. Dass man einem  kaum 1-jährigen Kind solch eine Reise überhaupt zumuten kann. Später sehe ich die Italiener draussen mitten unter der brütenden Sonne. Die Frauen posieren mit dem Kleinkind, der Mann fotografiert.

Gegen Abend auf dem Markt höre ich das laute Geschrei eines Kätzchens. Ich sehe einen der Händler einem winzigen noch blinden Tierchen mit einer Pipette Milch einflössen. Die Mutter sei gestorben, sagt er mir. In einer Kartonschachtel liegt noch ein zweites Kätzchen. Drei Tage alt seien sie meint er. Auch hier gibt es Leute, die Mitgefühl für Tiere haben.
Am Abend habe ich unerwarteten Besuch. Wenn die Handwerker weg sind, gehe ich immer noch nachschauen, was gemacht worden ist und planen, was am nächsten Tag geschehen soll. Es ist eben finster geworden. Auf der Terrasse sehe ich ein Kätzchen. Glaube es zu sehen, die Silhouette, die spitzen Ohren. Ich spreche mit ihm, doch es reagiert nicht. Etwas später wieselt es davon. Das kann keine Katze gewesen sein. Zu lang gestreckt und mit einem unheimlich langen, länger als bei einem Eichhörnchen, gegen das Ende zu recht buschigen Schwanz. War das wohl ein Buschbaby? Schreien habe ich noch keines gehört in der Nacht, Salum meint, er schon. Für ein Buschbaby spricht auch, dass es sich für die Fruchtresten interessierte.




Ergänzend zum 26.März. Das Geheimnis ist hiermit gelüftet. Das ist es, was sich die Frauen hier unter den Schleier stecken und was hochaufgetürmte Haare vortäuschen soll. - Der Verkäufer ist derartig erfreut, dass ich von seinem Laden eine Aufnahme mache, dass er ganz dringend auch mich in seinem Laden fotografieren will. Ganz schön im späten Abendlicht.



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