Bei der Rückkehr aus Mlandege
komme ich durch die Stoff- und Kleidergasse und kaufe Baumwolle ein für meine
Bettüberwürfe. „Butterfly“ steht auf einem Nähmaschinenpack, das herumsteht. Ob
ich eine Butterfly habe hat auch der Fundi gefragt, der meine Maschine geflickt
hat. „Kipepeo“ in Swahili, ein poetisches Wort. Weshalb manche Nähmaschinen
Butterflys sind, andere nicht, kann mir der Mann nicht beantworten. Trotzdem, schön
mit einem Schmetterling arbeiten zu können.
Zuhause beginnt die Schrankwand,
die mein Bad vom Raum abtrennen soll, Form anzunehmen. Massiv wird die,
gewaltig viel Holz, aber man scheint begriffen zu haben, was ich will. Auch für
die kompliziert geschnittenen Decken hat Salum viel Kokospalmenholz verwendet.
Ich sage dem Kellner, der jetzt in
dem hübschen kleinen Kaffee gleich hinter den Afrika Gardens serviert, ich
erinnere mich noch, wie das früher war. Ein simples Toilettenhäuschen unter den
zwei grossen Bäumen, später habe man dort Getränke kaufen können. - Ja, er habe
das gemacht. Er sei ein armer Mann, er habe da nicht viel investieren können.
Jetzt sei er hier angestellt, es gehöre nun einer Frau vom Festland. - Er habe
doch einen guten Job, ein schöner Ort sei es geworden, finde ich. Er ist nicht
zufrieden damit. Alle Sansibari Männer wollen selbstständig sein, etwas eigenes
haben. Alles andere scheint unter ihrer Würde zu sein.
Moddy treffe ich mit einem neuen
schnittigen Auto an. Die Frau erwartet das fünfte Kind, das Haus werde nun zu
klein, er habe ein neues gekauft in den Vororten, und die „Sandra“, das Boot,
sei bald einmal fertig repariert, er habe es bereits einmal ins Wasser
gelassen. Was ist geschehen? Vor einem Jahr war er doch gänzlich abgebrannt.
Ein altes klappriges Auto, in das die Touristen nicht mehr einsteigen wollten,
sein Boot nicht mehr fahrtüchtig. –
Inzwischen hat der Vater nach einem langen Erbschaftsstreit eine Liegenschaft
der verstorbenen Mutter in Daresalaam verkaufen können. Moddy ist ein
Glückspilz. Seine Geschäfte funktionieren zwar nie, er ist überhaupt nicht
fähig, zu irgend etwas zu schauen, aber irgendwie kommt er doch immer wieder zu
Geld.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen