Suleiman meint, viele hier würden glauben, er komme vom
Festland, da sei ich nicht alleine. Er sei jedoch ein richtiger Sansibari.
Denken würden die das, weil er häufig mit seiner Arbeitskleidung unterwegs sei,
immer irgendwo Bauarbeiten mache. Das wollten die Sansibaris nicht machen, das
seien im allgemeinen Leute vom Festland. - Auch ich habe gedacht, dass er vom
Festland komme. Allerdings nicht wegen seiner Arbeit, sondern weil er keinen
Bart trägt und sich auch sonst nicht wie ein Muslim kleidet. Und während der
Gebetszeiten nicht von der Baustelle verschwindet. - Das waren vielleicht seine
Jugendjahre bei Emerson, das muss ihn geprägt haben. Oder seine Affäre mit
einer Dänin. Wie lebt er wohl seine Ehe mit einer Einheimischen? - Er habe vier
Kinder. Seine Frau sei auch etwas „crazy“, meint er, die trage keinen Schleier,
die kümmere das nicht. Eigentlich finde ich es erstaunlich, wie er es geschafft
hat, vom Herumhänger mit Touristen zu einem Brotjob als Bauarbeiter zu finden.
Und dabei fröhlich wirkt. Eben schleift er draussen die Terrazzo Terrasse ab,
sie soll anschliessend versiegelt werden. Eine staubige und lärmige Arbeit. Grässlich
für den Rücken. Fröhlich vor sich hin plaudernd.
Ich spreche gerne mit Suleiman. Er dient mir als Brücke zum Denken der Sansibaris, das mir auch jetzt noch nach 11 Jahren häufig sehr fremd ist.
Ich spreche gerne mit Suleiman. Er dient mir als Brücke zum Denken der Sansibaris, das mir auch jetzt noch nach 11 Jahren häufig sehr fremd ist.
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