Erster Ramadantag hier, der beginnt nicht überall auf der Welt gleichzeitig. Enden sollte er am 13.Mai, also an einem bedeutungsvollen Tag für Salum, Mgeni und mich, da wir gemeinsam Geburtstag haben. Eigentlich wollte ich den auch wieder einmal gemeinsam feiern.
Nun hat sich aber erhärtet, wovon gemunkelt wurde, und was Salum immer vehement bestritten hat. Dummes Geplapper von Frauen, die nichts anderes zu Betratschen hätten. Salum hat effektiv nach Mgeni noch zwei Mal geheiratet, ist nun also offiziell Ehemann von 4 Frauen. Und mit 53 Jahren nochmals Vater geworden, er hat für 5 Kinder zu sorgen.
Was mich daran stört, ist nicht die Tatsache, dass er das getan hat, sondern die Tatsache, dass er mir im voraus nichts davon erzählt hat - noch viel schlimmer, das immer bestritten hat.
Heute bin ich auf das sogenannte Mufti Office, das Standesamt gegangen, um mich zu erkundigen und Klarheit zu schaffen. Das war recht lustig. Ein charmanter junger Mann hat mich vom Empfang weg zu den richtigen Leuten dirigiert, so angenehm wurde ich in sansibarischen Ämtern selten empfangen. Ja, doch, das komme häufig vor, Fälle wie meiner, wo Ehefrauen wissen wollten, wie viele Frauen ihr Mann eigentlich habe.
Hier im Zivilstandesamt habe man zwar kein Register aller Heiraten. Es ist ja auch etwas komplizierter als bei uns, wenn ein Mann bis zu 4 Frauen heiraten kann und das ganze noch nicht digitalisiert ist. Der Obermufti telefoniert Salum und bittet ihn zu einem Gespräch. Hier versucht man ja immer erst, alles gütlich zu regeln.
Die zwei Sekretärinnen des Mufti begrüssen mich mit BiHawa. Woher sie meinen Namen kennen würden, frage ich? Sie meinen, der Salum, das sei ein bekannter Mann. Nein, dass er so viele Frauen habe, das hätten sie auch nicht gewusst. Und dass er das nicht gesagt habe, das sei gar nicht gut - aber hier eben häufig der Fall.
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