Mittwoch, 25. Oktober 2017

2017.10.22, Sansibar

Viertel vor fünf Uhr früh höre ich ungewöhnlich viele Muezzins gleichzeitig, kurz darauf beginnt es zu regnen, erst schwach, dann für kurze Zeit in voller Stärke, ist nun die Regenzeit gekommen? - Bei Tagesanbruch etwas Sonne, der Rest des Tages aber grau, zwischendurch Fieselregen, an einen Herbsttag in der Schweiz erinnert mich das, nur dampfig warm. Ich fühle mich schlecht, Halsschmerzen und Kopfweh, ich habe mich wohl in den letzten Tagen übertan und beschliesse, heute einen ruhigen Tag zu machen und werde gleich depressiv davon. Das Grau draussen hilft auch nicht gerade.


Schliesslich nutze ich die Zeit um die Früchte auszuprobieren, die wir auf dem Land eingesammelt haben. Salum erklärt mir, dies sei der Seifenbaum, mit den Früchten hätte man früher die Kleider gewaschen. Effektiv geben diese Früchte, einmal im Wasser zerdrückt, Schaum und einen angenehmen Duft. Allerdings kommt der aus dem zerquetschten Fruchtfleisch, nicht wie im Buch beschrieben aus den Samen.

Von den Blättern des Zimtbaumes mache ich auf Anraten von Salum Tee. Der schmeckt etwas zarter als die Rinde, ist aber durchaus angenehm. Soviel Wissen über die Natur habe ich Salum gar nicht zugetraut, die einheimischen Bäume sehen für mich alle etwa gleich aus. Damals, als er ein Knabe gewesen sei, da hätten alle diese Pflanzen gekannt, meint der. Seifenbäume gebe es jetzt immer weniger, die Leute würden nun Waschpulver verwenden und die Bäume wahrscheinlich zu Brennholz gemacht.

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