Montag, 4. November 2019

27.Oktober

Erst ist Flavi am Freitag nicht erreichbar, er muss in Kianga der Anne helfen, ein Pferd, dann auch nicht am Samstag. Ich gehe in die Klinik, niemand dort, aber zwei komplett blinde Kätzchen in einem Käfig, Katzenschnupfen, ich reinige sie noch und lege sie wenigstens auf ein Tuch, doch es ist zu spät, Laura, die später kommt, kann sie nur noch einschläfern. In einem anderen Käfig ein zweites etwas grösseres, das eine Auge ist verloren, doch das andere noch gut, ich behandle es und gebe ihm etwas Futter, das es gierig frisst. Ein gutes Zeichen.

Eine Katze auf dem Operationstisch
Von der Kastrationsaktion spürt man nichts, immer noch viel zu viele Kätzchen. Die meisten sterben, zum Glück müsste man fast sagen, so nimmt die Population wenigstens nicht noch zu, doch so war das nicht gedacht und kann so nicht weiter gehen. Dazu schreibt mir Flavi auch noch, er müsse Montag und Dienstag aufs Festland gehen, seine Lizenz erneuern in Daresalaam. 
Von verschiedenen Weissen, die Haustiere haben, vernehme ich, dass es sehr schwierig sei, die Klinik telefonisch zu erreichen und wenn man vorbei gehe, sei häufig während den Öffnungszeiten die Türe geschlossen. Die vermeintlichen Assistenten, bzw. frischgebackenen Veterinäre sind ohne Flavi auch zu nichts zu gebrauchen, immer meinen sie „auf Flavi warten“, „Flavi fragen“, offensichtlich können sie wirklich nur mit Flavis Anleitung die richtigen Medikamente in der richtigen Dosis spritzen und sonst nichts, vor allem keine Diagnosen stellen.
mit diesem Schild soll den seltsamen Praktiken begegnet werden
Heute fragte mich ein junger Einheimischer, was es denn koste, wenn man eine Strassenkatze vorbei bringe, er habe eine mit Katzenschnupfen? Nichts, sage ich, er meinte, die hätten 5000.- Shillingi verlangt. Das sind rund 2.50 Franken, sicher nicht viel, doch war eher vorgesehen, dass wir Leuten, die Tiere einfangen und bringen etwas bezahlen. Das ist ja dasselbe, wie die Ärzte in den Spitälern, die einen Lohn haben, die Behandlung ist im Prinzip gratis. Doch ist das leider selten so. Oder so, wie die Einheimischen, die von Touristen Geld verlangen und sagen, sie würden verletzte oder kranke Katzen zum Tierarzt bringen. Nur verschwindet dieses Geld meistens in ihren Taschen.

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