Freitag, 11. Dezember 2015

Apropos Justiz




Eine Geschichte zur Illustration des hiesigen Systems. Ein reicher Mann sei von Daresalaam her kommend mit 200 kg Heroin erwischt und ins Gefängnis gesteckt worden. Doch offensichtlich habe er die richtigen Leute geschmiert, er sei entwischt und nach Südafrika gegangen. Hier habe er mit seiner Familie wieder in Saus und Braus gelebt. Nur sei dann von Sansibar aus das Gerücht nach Südafrika gelangt, dass er in Tansania gesucht werde. Daraufhin sei er gekidnappt worden und erpresst. Mit Geld sei er auch dort wieder losgekommen und zwangsläufig nach Tansania zurück gekehrt. Dort sei er erneut von der Drogenfahndung festgenommen worden. Allerdings sei er ein Verwandter des Vizepräsidenten. Da sei dummerweise das Beweismittel für den Prozess verschwunden. Die 200kg Heroin seien nicht mehr vorhanden gewesen, nur noch harmloses weisses Pulver habe man analysieren können. Der Anklagegrund habe so nicht mehr bestanden, der Mann sei frei gelassen worden. Darüber hätten die Journalisten überall in der Presse geschrieben, ein Skandal, die Bevölkerung habe sich furchtbar aufgeregt. Worauf der Mann wieder festgesetzt worden sei um die Lage zu beruhigen. Allerdings gäbe es nun gar keinen Grund mehr für eine Anklage, da das Beweismittel verschwunden sei. – Ein Anfang, finde ich. Dass die Presse getraut hat darüber zu schreiben. Und dass die Bevölkerung sich derartig aufgeregt, dass die Mächtigen doch etwas einlenken mussten.

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