Dienstag, 21. April 2009
21. April 2009
Ali kündigt mir Besuch an, der unten auf mich warte. Das kleine Mädchen von gestern ist wieder vorbeigekommen. Diesmal merke ich mir seinen Namen mit einem Trick, ich frage, ob es ihn auf seine Zeichnung schreiben könne. Asha schreibt es. Ich frage, ob Asha und der sehr beliebte Name Aisha – den Liebessong „Aisha“ kennen hier alle – denn derselbe Name sei? Nein, antwortet sie mir, das seien zwei verschiedene Namen. Nach dem Zeichnen singt mir Asha ein langes Lied auf Swahili und Englisch vor und tänzelt dazu. Zwei grosse Nägel, die sie zusammenschlägt, oder auch an die Wand oder auf den Tisch, dienen ihr als Musikinstrument. Anschliessend zeigt sie mir ihr Aufgabenheft und ich stelle erstaunt fest, dass sie auch bereits Arabisch lernt. In Wort und der doch recht anderen Schrift. Anschliessend singt sie mir aus dem Koran vor, das gehört zu der Ausbildung und singen und malen, das scheint Asha sowieso gerne zu machen. Addieren, Multiplizieren und Dividieren das kann sie auch und zeigt mir stolz ihre Übungen. - Wie ähnlich in ihrem Verhalten doch die Kinder überall auf der Welt sind. Stolz auf alles, was sie gelernt haben. Und ich denke erst jetzt daran, dass Asha dasselbe Alter wie Gianna hat, auch wenn sie sicherlich einen Kopf kleiner ist, was mich zuerst glauben liess, ein viel jüngeres Kind vor mir zu haben.
Asha hilft mir dann Wäsche aufhängen und erhält von den süssen Gebäckkugeln, die Ali heute Morgen mitgebracht hat. Ein Geschenk von Verwandten. Auch dies etwas bei uns nicht Geläufiges. Sehr oft werden einem hier Lebensmittel geschenkt. Die Besitzerin unseres Hauses gibt Ali regelmässig Orangen oder selber gebackene Pfannkuchen oder Fruchtsaft mit. Und als wir einmal Alis Familie auf dem Land in Mangwapani besuchen gingen, kehrten wir mit vielen Früchten zurück und konnten uns nur mit Mühe dagegen wehren, dass auch noch ein lebendiges Huhn dazu kam.
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