Montag, 6. Mai 2019

4.Mai 2019

Als wir baumpflanzenderweise im Norden der Insel unterwegs sind,  gibt mir Salum Anschauungsunterricht zu dem Moeringa-Baum, hier Mronge genannt, der ist dort sehr verbreitet. Offensichtlich wird der Baum, der sehr gut als Steckling vermehrt werden kann, einfach als Pfosten in den Boden gerammt. Matten werden daran befestigt, die als Sichtschutz für den privaten Bereich um die Häuser herum dienen, in einer muslimischen Gegend ist das sehr wichtig. Diese Moeringastöcke machen dann Wurzeln und entwickeln sich wieder zu Bäumen. Nebst der Moeringa werden noch zwei weitere Baumarten für diesen Zweck eingesetzt.

Die sehr feinblättrige Moeringa und zwei weitere Baumarten, als Zaunpflöcke gesetzt, entwickeln sich  später zu Bäumen
Auf Stock geschnittene alte Moeringa-Bäume, die mit ihrer Verdickung des Stammes ähnlich aussehen wie bei uns Kopf-Weiden, die man zur Gewinnung von biegsamen Ruten verwendet hat
Ich bevorzuge die jungen Triebspitzen und Fiederblättchen roh, über den Kartoffelsalat gestreut, sie haben einen radieschenähnlich scharfen Geschmack. 
Während Salum’s Mutter diese Blätter noch als eine Art Spinat gekocht hat - ich habe es versucht, durchaus lecker - ist dieses Wissen offenbar inzwischen verloren gegangen. Moeringa und auch Nem-Bäume, beide weit verbreitet, werden als wertlos angesehen.

Mein erster Moeringa-Keimling
Nebst dem Moeringa-Baum, der gegen Trockenheit sehr widerstandsfähig sein soll, wird der Nem-Baum ähnlich beschrieben. Auch der ist hier weit verbreitet und wird Marubaini, übersetzt „gegen grosse Krankheit“, genannt, man kennt also durchaus seine medizinischen Eigenschaften. Daneben soll er auch als Insektizid eingesetzt werden können, und die ausgepressten Samen sollen ein gutes Viehfutter sein, lese ich.

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