Donnerstag, 10. Dezember 2020

1.Dezember 2020

Im Moment fühle ich mich überfordert, meine Gesundheit tut zickig, und ich frage mich, wie dem Abhilfe schaffen. Die immer mehr werdenden leidenden Tiere, die mir gebracht werden, kürzlich sogar eine Taube - wie kann man die abweisen? - sie belasten mich. Leiden führt bei mir zu Mitleiden, nicht nur zu Mitleid. Ich lasse immer mehr Gerade sein, der Haushalt verlottert, zum Glück wird wenigstens geputzt, doch zu Reparaturen und Erneuerungen habe ich kaum Energie.


Dienstag, 1.November, ein normaler Tag:

Katzen füttern und verarzten, die Pflanzen brauchen auch Pflege, um 7 Uhr früh fixiert mir Ahmed, der Elektriker, der von seinem Morgenschwumm im Meer zurück kommt, eine Steckdose neu, sie ist abgefallen. Nun schief wieder befestigt, hässlich, ich protestiere - doch akzeptiere das dann, mir fehlt die Energie. Zahltag heute, Salum auf die Bank senden, dann den Monatsabschluss mit Jomarie durchschauen, am Nachmittag ist Sitzung in der Klinik. Der Schreiner, der mir Schiebefenster im TeaHouse montieren soll - ich möchte dort nicht nochmals bei Starkregen und Wind Todesängste ausstehen - meldet sich auch gerade noch, ich fühle mich bereits um 9 Uhr morgens klebrig und schmutzig, ein langer Tag steht noch bevor.



Kann man das Leben wohl einfach vorbei fliessen lassen? Wenn zu viele Eindrücke auf einen einfallen würden, dies ein Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, würde das Gehirn - völlig überfordert, das alles abzuspeichern - plötzlich auf Relax, tiefe Ruhe, schalten, und die Eindrücke, einfach vorbei fliessen lassen. Ich habe dies an Filmfestivals bereits sehr bewusst erlebt. Mich gezwungen, nach Kurzfilmblöcken das, was mir wertvoll erschien, nochmals im Gehirn durchzuspielen - und den Rest einfach loszulassen. Und effektiv, ich war immer sehr gelassen. Wobei: Bereits die Tatsache, dass man dabei Zuschauer ist, hilft wohl.
Doch ob diese wissenschaftliche Theorie im Leben allgemein funktioniert? Irgendwo dort müsste doch die Lösung sein. Ich bin am Suchen.

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