Mittwoch, 6. November 2019

2.November

Ich höre Schritte auf den Blechdächern im Hof unten. Ein Mann liest dort den Abfall auf, was mich extrem erstaunt. Bis ich realisiere, dass er zwei Blechstücke montieren will, die den einfliessenden Regen für ein Weilchen wieder abwenden sollen.
Heute Morgen habe ich eine Frau getroffen, die sich auf mein Inserat gemeldet hat. Jomarie, eine sehr sympathische weisse Südafrikanerin. Sie ist im Moment Managerin vom „Livingstone“ der legendären Jazzbar, die einem Sohn des Präsidenten gehört. - Nein, gut verdienen würde sie dort überhaupt nicht, sie habe einen Prozentsatz vom Gewinn. Und da es dem Besitzer egal sei, ob er Gewinn mache und ob seine Angestellten ihn beklauten, das Geschäft müsse ja nicht rentieren, das Geld habe er von anderswo, sei der überhaupt nicht an ihren Vorschlägen interessiert, frustrierend sei  das. Und statt der 1500.- Dollar verdiene sie im Moment nur 750.-. Sie habe zwar in letzter Zeit immer im Gastgewerbe gearbeitet, aber auch irgendwie genug davon. Zwei Jahre sei sie jetzt in Kambodscha gewesen, dort würden ihre erwachsenen Kinder wohnen. Doch Asien, die Mentalität dort, das gehe für sie nicht, da gefalle ihr Sansibar viel besser. Das sei etwas wie Südafrika vor 40 Jahren, hier fühle sie sich wohl. - Mir ist die 53-jährige Jomarie auf Anhieb sympathisch, wir versprechen, in Kontakt zu bleiben, auch wenn uns beiden klar ist, dass wir mit der Katzenklinik sicher keinen vernünftigen Lohn für ihre Qualifikation bezahlen können. Sie meint dann noch, dass sie in ihrer Freizeit ja für mich in die Restaurants und Hotels gehen könnte, um die Besitzer zu überzeugen, einen Beitrag für die Kastration der Tiere zu bezahlen. Wir vereinbaren, uns wieder zu treffen um einen Leitfaden auszuarbeiten.

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