Donnerstag, 14. November 2019

10.November

Am Abend zündet Maya, die Spanierin, die im Erdgeschoss wohnt, immer Räucherstäbchen an. Sie betreibt Joga und Meditation. Weshalb sie sich die Stone Town als Wohnort ausgesucht hat, weiss ich nicht, doch scheint sie zufrieden zu sein und wir auch mit ihr.  Dieser süsse, schwere Geruch, den ich merkwürdigerweise hier mag, Zuhause wäre das wohl kaum mein Geschmack, passt vortrefflich zum voller werdenden Mond.

Das zweite Haus des Bruders. Noch im Rohbau,
doch hier werden die Häuser auch so bewohnt.
Die komfortable neue Strasse in die Stone Town, führt zu einer
rasanten Überbauung der sehr fruchtbaren Gegend.
Heute sind wir nach Mangwapani gefahren, um uns das Stück Land in der Nähe der Sippe von Salum anzusehen. Hier hat Salum’s Bruder ein Haus gebaut für seine zweite Frau und mit ihr ganze drei Tage dort gewohnt, dann ist er plötzlich gestorben. Da  er ebenfalls Schulden hinterlassen hat und nun auch diese zweite Frau ausbezahlt werden muss, wird das Stück Land, etwas mehr als 300 Quadratmeter, gleich neben dem Haus, verkauft.
Salum hat mir vorgeschlagen, das Land zu kaufen,  als ich ihm davon erzählt habe, dass wir einen Ort suchen für die Katzen, die nicht mehr auf die Strasse entlassen, und auch schwer an einen neuen Besitzer vermittelt werden können, weil sie behindert sind. Die Klinik in der Stadt ist kein Ort für Langzeitaufenthalter.

Die erste Frau des Bruders vor dem Haus, in dem auch Salum's Mutter wohnt.
Wir wurden eben mit Reis und Gemüse und einer wundervollen Mango bewirtet,
die Leute essen nie mit den Gästen zusammen.
Mir gefällt das Grundstück, rund 300 Quadratmeter, für etwa 2500.-. Ich finde, der fruchtbare Boden hier, der leider mit der neuen Strasse von Überbauung bedroht ist - dieser Flecken Land sei mir das wert. Wir fahren zu der Mutter und der 1.Frau des Bruders und Salum verhandelt. Sie finden das Angebot zu tief, die Bodenpreise in der Gegend sind in den letzten Jahren laufend gestiegen, es wird spekuliert. Bauzonen gibt es in Sansibar keine, überall darf gebaut werden. Bei guten Verkehrsverhältnissen ist man in weniger als einer halben Stunde von der Stone Town aus hier, das verteuert den Boden natürlich. Salum entgegnet, wenn er dafür Strom und fliessendes Wasser gleich für beide Grundstücke heranführe, koste das viel und bringe auch ihnen etwas, das gebotene Geld sei also korrekt. Die Frauen - die Mutter und die Ehefrau vertreten ja auch die Rechte der Kinder, die den Hauptteil erben - willigen ein. Noch diese Woche soll der Handel abgeschlossen werden und die zweite Ehefrau ausbezahlt.


Die zwei kleinsten, der 5  Kinder aus erster Ehe.



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