Samstag, 4. April 2015

Sansibar, den 29.März 2015




Sonntagmorgen, ich erlaube mir einen Spaziergang und gehe um 7 Uhr früh quer durch die Altstadt bis zum Fischerstrand Richtung Flughafen. Wenige Leute beim joggen und Gymnastik machen. Die Sporttreiber sind Büromenschen und haben am Wochenende frei, die schlafen aus. - Im Gegensatz zu der Mehrheit der Leute hier, die 7 Tage pro Woche sich mit etwas durchzuschlagen versucht.
Vielleicht sind es aber auch die schweren Wolken, die mich zögern lassen weiter zu gehen, ein Wolkenbruch bahnt sich an. Trotzdem gehe ich den Strand entlang bis zum Kanal bei Kilimani, wo die Abwässer der Stadt in Rohren tief ins Meer hinaus geführt werden. Dann werden mir die Wolken zu bedrohlich, ich kehre um. In der Nähe vom Fussballfeld überrascht mich der Regen, ich suche Schutz unter einem Bäumchen. Hier hat auch eine Einheimische mit Trainingsanzug und Schleier Schutz gesucht. Wartend übe ich mit ihr mein Swahili. Sie kommt aus dem Mijenzaniquartier gleich hinter dem Strand und findet, bis in die Altstadt, da habe ich aber einen langen Weg vor mir.
Sobald der Regen etwas nachlässt, renne ich zurück in die Stadt. Das geht erstaunlich gut, ich bin ja nicht trainiert. Unterwegs mache ich im Lukmaan Halt, alles ist vorbereitet und sauber, die grosse, sehr nette Köchin kommt mich begrüssen. Wir wechseln ein paar Worte, dann meint sie, sie müsse zurück zur Arbeit. Ich verlange einen Chai ya maziva, einen Gewürztee mit Milch und esse drei superfrische und knusprige Gemüse-Samosas. Wartend, dass der Regen etwas nachlässt schaue ich zu, wie kleine Mädchen mit grossen Plastikbecken herein kommen und ihre verschiedenen Snacks bringen, nebst Samosas gibt es diverse gewürzte und teils gefüllte Kartoffelstock- und Reisbällchen und Teiggebäcke. Bereits ganz am Anfang haben die Frauen des Quartiers dem Lukmaan diese Speisen gebracht, einzig die Chapati werden nun direkt immer frisch von Frauen vor Ort gebacken und gelten als die besten rings herum.
Ein stolzer Vater mit einem kleinen sehr aufgeputzten hübschen Mädchen ist einkaufen gekommen, Speisen werden ja auch über die Gasse verkauft. Sobald der Regen schwächer wird, schwingt er sich auf seine Vespa, das Mädchen vor sich auf dem Sitz. Beide natürlich ohne Helm.

 

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