Donnerstag, 2. April 2015

Sansibar, den 27.März 2016




Auf dem Weg zu Zantel, mein Internet funktioniert immer noch nicht richtig, überlege ich mir bei jeder Kreuzung, also praktisch nach jedem Häuserblock, ob ich nun rechts oder links gehend wohl eher an mein Ziel am anderen Ende der Altstadt gelange. Dieses optimieren des Weges, das ist wohl auch nur ein Problem von uns Mzungus, uns Weissen.

Die grosse leerstehende Liegenschaft in der Nachbarschaft hat neue orange Plastikplachen gekriegt als Schutz vor dem Regen. Ich nehme das als ein gutes Zeichen. Wollte der Besitzer sie nur zerfallen lassen – wie das so viele tun - um anschliessend einen Neubau hinzustellen, dann nähme er sich kaum die Mühe dazu.

Der Maler erscheint heute sogar um halb neun, ein neuer Rekord. Als wollte er mir beweisen, dass er vertrauenswürdig sei, gestern bekam er nämlich seine 200.- Dollar  Anzahlung.
Der Elektriker kommt auch, er muss ein paar Anpassungen machen. Ich begrüsse ihn erfreut. Vielleichtetwas zu stark erfreut. Auch er ein breites Grinsen. Nun bin ich etwas verwirrt, zumal er fragt, ob ich hier sei, wenn er zurück komme. Ich muss da sofort wieder Distanz schaffen und sage, wahrscheinlich nicht, aber es sei ja offen, die Handwerker hier den ganzen Tag.
Er schraubt eine LED-Birne in die neue Halterung und schmeisst die Verpackung ohne das kleinste Anzeichen eines schlechten Gewissens einfach auf den Boden. In der Küche, dort wo er eine neue Steckdose angebracht hat, muss ich zwischen dem Geschirr Verputzkrümel hervorkramen.

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