Mittwoch, 11. Dezember 2013

8.Dezember 2013







Heute scheint der Kakerlakentag zu sein. Bereits beim Erwachen, als ich das Licht anzündete, flog eine Kakerlake vom Licht erschreckt auf, wurde vom Moskitonetz wie von einem Pingpongnetz zurückgeworfen auf die Matratze, wo ich sie schleunigst auf den Boden befördern musste. Die anderen beiden, riesig alle, sind mir verteilt über den Tag in meiner Wohnung begegnet. Ob das der Regen ist? Heute hatten wir das, was ich Schweizer Regen nenne. Am Mittag ein Gewitter, dann immer wieder leichter Regen, bis in die Nacht hinein. Ganz ungewöhnlich findet Othmani dies für die Jahreszeit. In der Nacht, da regne es im Dezember normalerweise nie.

Saa moja fange das Konzert an, meinen die zwei Frauen, die mich eingeladen haben. Das heisst um sieben Uhr abends. Für die Touristen ist aber unten angeschrieben, dass das Konzert um 8 Uhr beginne. Was es dann in etwa auch tatsächlich tut. Hasna, eine Musikstudentin, hat mich zu diesem Konzert der Zanzibar Music Academy eingeladen. Ich kaufe mir ein Eintrittsticket, denn einladen heisst hier nicht, dass etwas gratis ist. Auch Moddy hat mich vorgestern zu chipsi na kuku in einem kleinen Restaurant in Mlandege eingeladen. Ich habe das schon lange nicht mehr gegessen, bin vom Lukmaan verwöhnt, das Huhn war gar nicht so zäh und die Frites wären eigentlich auch okay gewesen, wenn sie nicht völlig aufgeweicht in einer Ketchup Sauce geschwommen wären, selbst den Salat esse ich, schliesslich bin ich ja bereits seit mehr als einer Woche hier, mein Magen eingewöhnt. Zurück zum Thema Einladung. Am Schluss fragt mich der Moddy, ob ich ihm 10'000.- Shillingi zum bezahlen habe. - Bei Einladungen in Sansibar muss man immer etwas vorsichtig sein.

An Sonntag Abenden gibt es jetzt in der Musikschule immer Konzerte von Schülern, die Music Academy ist so etwas wie das Konsi in Bern. Erstaunlich gut vieles, vielseitig auch, vom traditionellen Taarab, über Jazzigbluesigem zu afrikanischem Pop, den ich weniger mag. Eine Attraktion mehr, die man Touristen empfehlen kann.

Am Morgen früh habe ich mit Ali auf der Baustelle abgemacht. Die letzten Tage habe ich viel skizziert, ich wollte meine Gedanken mit ihm diskutieren. Wir finden uns erstaunlich gut, Ideen ergänzen sich, am Anfang hatte ich ja Angst, dass der Ali einen zu grossen Vorsprung habe und eigentlich in seinem Kopf oben bereits fertig gebaut.
Auf dem Weg zum Haus nehme ich die Strasse dem Meer entlang. Hohe Wolkentürme bereits. Weiss und unschuldig und von der Sonne angestrahlt, doch bis am Mittag wird der Himmel schwarz  sein und grollend. Im Ausguck oder Tea House des Malindi Hauses, öffne ich ringsherum die Fensterläden. Die Stadt sieht wunderbar aus in den ersten Sonnenstrahlen, Nebelschwaden liegen noch über dem Land.

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