Donnerstag, 5. Dezember 2013

28.November 2013







Ich erwache mit Halsschmerzen und fühle mich zerschlagen. Zweimal in der Nacht ein starker Platzregen und mit dem Einschlafen hatte ich Mühe. Obwohl: Immer noch die gleichen Geräusche im Swiss Garden Hotel in Daresalaam. Tiere, sind es Frösche, machen direkt vor dem Fenster einen Heidenlärm. Hundegebell von weitem, und in der Morgendämmerung dann ein Hahn. Vor dem Fenster immer noch Grün, ein kleiner Dschungel, die neuen Hochhäuser überragen das Gelände auf der anderen Seite, hier sieht man (noch) nichts davon.

Zuerst will ich die Sache mit meinem Übergewicht regeln und bitte die Frau am Empfang, mir die Nummer von Coastal Airlines einzustellen. Ich habe die Nummer mit der Vorwahl aus der Schweiz aufgeschrieben und die Frau weiss nun nicht, wie wählen, wenn man bereits in Daresalaam ist. Auch die Küchengehilfin weiss das nicht. Ob es nicht auch eine „mobile number“ gebe? Mit grosser Würde und Langsamkeit wird das Problem traktiert. Und  schliesslich nicht gelöst.

Beat Pfister begrüsst mich, der ehemalige Hotelchef, ich dachte, er sei nicht mehr dort. Doch, doch meint er, er ersetze seine Managerin für einen Monat. Er wohne nun wieder hauptsächlich in Sigriswil und vertreibe von dort aus sein medizinisches Material nach Afrika. Nein, vermissen tue er Afrika nicht, es sei ein guter Moment gewesen zurück in die Schweiz zu gehen. Die Kriminalität hier in Daresalaam habe massiv zugenommen, selbst tagsüber fühle man sich nicht mehr sicher und in Sansibar dann auch noch der Islamismus. - Weshalb denn ausgerechnet jetzt, wo Afrika langsam erstarke und sich entwickle? - Natürlich, manchen Leuten hier in Tansania gehe es schon besser. Aber eben einer recht kleinen Zahl. Das riesige Appartementhaus nebenan, das sei erst zu ca. 20% vermietet. 2000.- Dollar die Miete pro Monat, für Reiche Inder und Araber, auch ein paar Afrikaner, die Oberschicht eben. Die sei vielleicht etwas breiter geworden, doch habe er das Gefühl, dass es den Armen nur noch schlechter gehe.

Das Wetter ist düppig, schwere Wolken hängen über der Stadt, zwischendurch ein greller Sonnenstrahl, Regen ist jederzeit möglich. Um elf Uhr holt mich der Fahrer ab. Die Fahrt zum Flughafen erscheint mir diesmal extrem stockend, ein absolut unnötiger Polizist blockiert an einer Kreuzung den Verkehr, ein Mäppchen unter den Arm geklemmt und in der Hand ein Handy. Aber wehe demjenigen, der ohne ein Zeichen von ihm losfährt. Mein Fahrer ist brav und wartet. Ich komme  etwas ins Gespräch mit ihm, teste mein Swahili. Vier Kinder, ja, das jüngste nun 15, Schluss nun, genug, Kinder seien teuer. Seit 14 Jahren arbeite er für das Swiss Garden Hotel. - Wie es denn jetzt sei mit den Stromunterbrüchen? Immer noch all diese lärmigen und stinkenden Generatoren? - Mein Fahrer hat andere Sorgen als Lärm und Gestank. Viel zu teuer sei das Benzin dafür.

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