1.Mai, Tag der Arbeit, hier arbeiten alle, ausser den
Beamten. Ich lasse mich in den Tag hinein treiben, mache statt Notwendiges,
wozu ich Lust habe, aus dem weiten afrikanischen Kleid, das ich mir zu Zeiten
gekauft habe, als ich noch versuchte, als Muslimin zu genügen, soll ein paar
Hosen werden. Ein Akt der Emanzipation. Erst dachte ich, zu Kissenbezügen für
meine Sofabetten solle es verarbeitet werden, aber dann kam mir heute Morgen
diese Idee, die sofort eine Ausführung verlangte. Die Frau, welche
Frauenkleider näht, selbst wenn das Hosen sind – Männerkleider werden von den
Männern genäht, die machen auch die wunderschönen Moskitonetze – soll sie
nähen, schneiden will ich jedoch selber, es ist sehr wenig Stoff vorhanden und
die Musterung des Stoffes komplex. Das ganze muss dann mehrmals umorganisiert
werden, zwei Stunden vergehen, fast hätte ich aufgegeben.
Inzwischen kommen die Arbeiter hereingetröpfelt, es ist 10 Uhr, eigentlich zu spät, um jetzt noch zu schreiben, ich versuche es trotzdem. Vorher gebe ich dem Maler rund 20.- Franken, er kann nicht arbeiten, denn die Schreiner sind nicht fertig geworden, noch weitere zwei Tage meinen sie, er braucht Geld, die Familie, meint er. Und will keinen Vorschuss mehr wie letztes Mal, dann habe er kein Geld mehr, wenn er arbeite, ich sehe das Problem. Und gebe ihm deshalb das Geld einfach so.
Inzwischen kommen die Arbeiter hereingetröpfelt, es ist 10 Uhr, eigentlich zu spät, um jetzt noch zu schreiben, ich versuche es trotzdem. Vorher gebe ich dem Maler rund 20.- Franken, er kann nicht arbeiten, denn die Schreiner sind nicht fertig geworden, noch weitere zwei Tage meinen sie, er braucht Geld, die Familie, meint er. Und will keinen Vorschuss mehr wie letztes Mal, dann habe er kein Geld mehr, wenn er arbeite, ich sehe das Problem. Und gebe ihm deshalb das Geld einfach so.
Ich habe mich schon lange gefragt, was die Leute hier
zwischen dem Frühgebet um 5 Uhr und 10 Uhr morgens machen. Immerhin sind das 5
Stunden des Tages und eigentlich die besten, denn dann ist es noch
einigermassen kühl. Ich denke, sie verwenden die besten Stunden des Tages,
frühmorgens und in der Abenddämmerung, lieber für ihr Privatleben. - Ganz
unverständlich ist mir das nicht, nehme doch auch ich mir die Freiheit, die
ersten zwei bis drei Stunden des Tages für mich zu haben. Und da der Abend für
das gesellige Leben der Männer reserviert ist, zwischen dem Dämmerungsgebet und
dem letzten Gebet um acht Uhr abends trifft man sich draussen, bleibt
eigentlich nur der frühe Morgen für das Familienleben, ich kann das bei Salum
beobachten.
Heute kaufen wir 8 Stühle aus Kuhfell, extrem bequem, aber
im Moment noch etwas stinkend, das Fell muss erst noch auslüften, und Matratzen
ein.
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