Zur Feier meines Umzuges - und auch weil mir Sharifa, die
Verkäuferin in dem winzigen Laden, in dem sie Stoffbänder aller Art verkauft,
von Glitzerlitzen bis zu robusten Bändern, sehr sympathisch ist – lasse ich mir
von ihr Hennazeichnungen an Händen und Füssen machen. Ich habe sie für ihre
sehr schönen Motive gelobt, worauf sie meinte, die mache sie selber. Am
Sonntag, da arbeite sie nicht, da könne ich zu ihr nach Hause kommen. In
Jangombe, einem Vorort wohne sie, ich müsse bei der Station „Mzizizi“ austeigen
und nach ihrem Vater, „Mzerungue“ fragen. Salum meint, das finde ich nie und
führt mich dort hinaus. Mzerungue scheint ein bekannter Mann zu sein, wir
finden ihn leicht, seine Tochter belehrt mich, er sei hier der erste gewesen mit
einem Auto. Chauffeur sei er und deshalb bei allen bekannt. Ich werde sehr
herzlich empfangen, praktisch der ganze Haushalt, einer nach dem andern, kommt
in den Raum und begrüsst mich, die Mutter, der Vater, einer der beiden Söhne
und drei der fünf Töchter. Hawa, die schönste und älteste, bereits 29 Jahre alt
und noch nicht verheiratet, spricht eine Weile mit mir, auch Fatima, die
Schwester, die Schneiderin ist, sitzt lange und meist stumm mit uns zusammen.
Es ist eine langwierige Prozedur, malen und trocknen lassen und Henna
abrubbeln, das braucht rund drei Stunden. Sharifa ist 25 Jahre alt und meint,
sie werde bald einmal ihren Mann finden. Nein, sie sei nicht verliebt, gesehen
habe sie ihn noch nicht, das sei so ein Gefühl. Als es eindunkelt begleiten
mich Sharifa und Hawa zur nahe gelegenen DalaDala-Station. Glücklich und müde
fahre ich nach Hause zurück. Drei Stunden Swahili parlieren und Hände und Füsse
in der richtigen Position halten - sonst verschmiert die Sache - das ist ganz schön
anstrengend.
Freitag, 15. Mai 2015
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