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"Al Munar" heisst das Gebäude. Es wurde für den Verkauf pinselrenoviert. |
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Blick Richtung Fischerhafen |
Das Araberhaus im Malindiquartier lässt mich nicht mehr los. Ich mag dieses saubere, doch vom Tourismus noch wenig berührte Quartier gleich hinter dem Fischerhafen. Wenige grosse alte Gebäude stehen dort, viele niedrige und viel Grün, das gibt Luft. Auf der einen Seite der Fischerhafen und Fischmarkt, der im hinteren Teil in das Mangrovengebiet übergeht.
So alt, wie sie aussieht, mit ihren mächtigen, bis 1m dicken Mauern im Erdgeschoss, ist die Liegenschaft nicht, aus dem Jahr 1952, ganz allgemein sind die historischen Häuser hier weniger alt als man meint, die ältesten Häuser kaum mehr als 100 jährig. „Al Munar“, heisst das Gebäude, „Al Manaar“ finde ich im Internet, eine Libanesische Zeitung, die über Weltpolitik berichtet, das sieht seriös aus und wäre spannend, näher studiert zu werden. Die Sicht aus dem Libanon, nicht aus dem Westen, ein Foto von Trump lächelnd, nicht grimmig oder lächerlich aufgeblasen wie bei uns. Mag man ihn wohl dort?
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Richtung Mangrovengebiet, das versteckt hinter den Häusern liegt. |
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Die grosse Baraza, traditionelle Sitzbank, vor dem Haus |
Ich mache nun Skizzen, ein Restaurant im Erdgeschoss wäre perfekt, Tische draussen in der Gasse, eine riesige Baraza, eine Sitzbank hat es bereits, gegen die Morgensonne ausgerichtet, später im Schatten des Hauses, beim hiesigen Klima perfekt, auch keinen störenden Verkehr hat es. Positiv für Touristen, meint Salum, die meisten Einheimischen störten sich nicht daran, die suchten keine Ruhe. Der Umbau muss nicht sofort sein, das wäre eine Reserve, denn man weiss ja nie, wann der Besitzer der Liegenschaft des Baobab Lukmaan gierig wird und die Miete nochmals erhöht oder den Platz zurück haben will und selber betreiben. Der Sohn der Besitzerin des ehemaligen Lukmaan, ein Mann aus der Werbung aus Daresalaam, hat das
mit dem alten Standort so gemacht. Er macht es gut, das muss man zugeben, und ist eine echte Konkurrenz geworden. Doch ist das viel einfacher an einem Ort, der bereits bekannt ist und in vielen Reiseführern immer noch als Lukmaan vermerkt.
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Im Erdgeschoss. Solche Gebäude sind mit der i-phone-Kamera schwer festzuhalten....
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Auch ohne Renovation könnte man im Erdgeschoss weiterhin Lagerräume vermieten und im hinteren Teil meine Katzenpension einrichten. Der Muhammad, der Katzen auch mag, findet sofort, eine NGO gründen, Veterinärstudenten zur Pflege, die müssten ein Praktikum vorweisen und wären froh darum, der Muhammad hat sich sehr an das System der Volunteers gewöhnt. Ich aber will nichts gründen und auch nicht mit der Regierung in Kontakt kommen, das ist mir alles zu kompliziert und langwierig. Nur einen jungen Mann anstellen, ich kenne da verschiedene, ohne Familie und froh, einen anständigen Gratiswohnort zu haben. Er wäre dann gleichzeitig watchman, hier wohnt in jedem verlassenen Gebäude jemand zur Aufsicht. Er würde sich um die Tiere kümmern und bräuchte keinen riesigen Lohn. Nebst füttern und reinigen gehörte es zu seiner Pflicht, den Tierarzt zu rufen, wenn eine Katze krank oder verletzt ankäme, mit Dr. Rahma habe ich bereits den perfekten Mann. Und etwas herumreden, dass man diese Tiere aufnehme und später, gepflegt und kastriert, wieder abgebe. Das genügt. Solches verbreitet sich von selber hier, die Leute lieben eigentlich Katzen und füttern sie, auch vor den Moscheen, doch niemand kümmert sich um deren Gesundheit und die Geburtenkontrolle. - In Japan gäbe es ein System von „parrainage“, meint Muhammad weiter, da würden sich Leute verpflichten, für eine bestimmte Strassenkatze zu bezahlen. Die hätten dann Halsbändeli mit einer Nummer darauf, so dass man sie erkennen könne. Doch wozu? Katzen sind derartig verschieden, die kann man doch auseinander halten. Und Nummern finde ich gar nicht gut, einen Namen brauchen sie
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