Montag, 6. November 2017

2017.11.03, Sansibar

Edi, ein gutaussehender jüngerer Mann, der immer mit Ajba im Kiponda Lukmaan sitzt, erklärt mir seine Arbeit. Zwei Wohnungen für Ajba in der Stone Town und eine kleine Bungalowsiedlung bei Kizimkazi verwalte er. Er hat sie für deren Besitzer für Airbnb und booking.com aufbereitet - die machen sich ja nun Konkurrenz und gleichen sich immer mehr an - schaut für die Buchungen und die Betreuung der Gäste. Er beschreibt mir seine Arbeit und ich finde, dass das nun mit den Apps auf dem Handy sehr einfach auch hier zu bewältigen ist.
Auch Salum wird das schaffen, wir haben beide genug von den Dauergästen. Ich erhoffe mir davon eine geringere Abnützung und mehr Flexibilität, wenn ich kurzfristig Leute habe, die nach Sansibar gehen und ein- bis zwei Nächte in der Stadt bleiben wollen. Mit Theresa und Tina, den zwei neuen Putzfrauen, ist das auch kein Problem. Die wissen, was ausländische Gäste erwarten.

Die Bäume auf dem kleinen Platz vor dem Haus gedeihen prächtig
Man müsste allerdings deutlich erwähnen - die anderen Vermieter tun das nicht - dass wir hier in einem einheimischen belebten Quartier wohnen, ruhig ist es tagsüber nie. Kinderlärm, Muezzin und Handwerker. Letztere leider immer lauter, seit vermehrt Maschinen eingesetzt werden. Der Nachbar, der unten auf dem kleinen öffentlichen Platz einen Mangobaum, Birimbis, Avocados und eine Kokospalme gepflanzt hat, viel besser ist das als die Abfallhalde vorher, ein Schreiner eigentlich, arbeitet im Baumschatten dort. Die Rahmen für die Fenster sind nun selten aus Holz - da war die Schleifmaschine lästig - nun werden meist Alurahmen hergestellt, deren Schneiden zwar kurz, aber schrill und unangenehm ist. Für lärmempfindliche ruhesuchende Menschen sicher nichts, das muss man ausblenden können und ein Bad im afrikanischen Alltag geniessen.
Unser Schreiner, Othman heisst er ebenfalls, viele heissen so, doch alle rufen ihn anders, seinen  Rufnamen kann ich nicht behalten, hat eine Maschine ausgeleiht, mit der er runde Löcher in die Go-Bretter brennen kann. Das dauert zwar ewig lange, stinkt und macht fürchterlich Krach, doch ich glaube, man nennt das Fortschritt.

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