Dienstag, 7. November 2017

2017.11.04, Sansibar

Es bleibt regnerisch, zwischendurch Güsse, heimtückisch ebenfalls, eben Sonnenschein, ich glaube, der Spuck ist vorbei, und 5 Minuten später wieder heftiger Regen.
Heute öffnet der Schreiner bei mir in den Zimmerdecken je zwei Bretter und ein Mann aus Mwera kommt mit einer  Giftpumpe vorbei und besprüht das Kokospalmenholz von innen. Aha „wadudu“  auf Kokospalmenholz, meint man bei meinem Lieblingsfachmann für jegliche Baumaterialien „Bin Dawood“, das scheint nicht aussergewöhnlich zu sein. Von wegen biologisch bauen und Holz. Gerne, aber was es da alles braucht, damit das Zeugs nicht weggefressen wird! Eigentlich wurden die Bretter ja bereits vor dem Einbau behandelt. Aber wohl nicht gut genug, Insektizide sind hier sehr teuer.


Theresas Ordnung

In der Küche sieht der Giftmann, der über Schutzbrille und Mundschutz, die ich gekauft habe, lacht, meine frisch ausgewaschenen PET Flaschen. Ob er die haben könne, fragt er, nein, sage ich, die würde ich nämlich nochmals mit Wasser aus dem Container auffüllen. Er ist enttäuscht. Er habe Zuhause einen Mixer und könne so Fruchtsaft verkaufen. Hoffentlich trennt er seine Tätigkeiten gut, alle haben hier mehrere Jobs. Auch Theresa, die Putzfrau, kommt mit einem grossen Sack voller leerer PET Flaschen. Ich frage sie nicht, was sie neben dem Putzen noch alles macht. Und bezahle ihr heute, auch wenn sie allein ist und das kleine Haus nicht machen muss, 20’000.-, rund 10.- Franken. Die Handwerker kriegen jetzt auch soviel pro Tag, die guten sogar noch mehr. Weshalb sollten gut arbeitende Frauen da weniger verdienen? Theresa war zwar nur gut 5 Stunden hier und hatte am Morgen noch einen anderen Job. Doch arbeitet sie sehr gut, das muss sich rechnen. Und dass die Gäste jedes Mal eine etwas anders eingerichtete Wohnung vorfinden werden, das wissen sie nicht. Theresa verschiebt beim Putzen alle Möbel, desgleichen beim Abstauben die Gegenstände. So bleibt der Schmutz ganz sicher nicht unter dem Zeugs liegen. Die Ordnung ist für mich am Schluss etwas exotisch, afrikanisch wohl, doch was soll’s, so sehe ich wenigstens, wie es Theresa gefallen würde. Danach richte mich wieder nach meinem Geschmack ein.

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